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Deichbau Halle Deichbau Halle: Naturschützer verurteilen Kahlschlag am Gimritzer Damm

17.07.2013, 07:20
Arbeiter fällen die letzten Bäume und räumen am Gimritzer Damm in Halle-Neustadt auf.
Arbeiter fällen die letzten Bäume und räumen am Gimritzer Damm in Halle-Neustadt auf. Silvio Kison Lizenz

Halle/MZ/ts - Die Initiative "Pro Baum" und der "Arbeitskreis Hallesche Auenwälder" werfen in einer Mitteilung vom Mittwoch Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) "mangelndes demokratisches Verständnis und fehlende fachlich-inhaltliche Kompetenz" vor. Die massiven Baumabholzungen zwischen Halle-Saale-Schleife und Gimritzer Damm seien unverantwortlich und nicht sinnführend. Laut Mitteilung stellen die Arbeiten einen "unverantwortlichen und ungerechtfertigten Eingriff in die Natur" dar. Wiegand hätte die Maßnahmen nicht nur mit den Landesbetrieb für Hochwasserschutz absprechen sollen, sondern auch andere Interessenvertreter einbeziehen sollen.

Retentionsflächen fehlen

Zudem bemängeln die Organisationen das Abholzen der Auenwälder. Demnach fehlten wichtige Retentionsflächen, wo das Wasser sich ausbreiten könne. Die Einschränkung des Hochwasser-Überflutungsraumes sei unverantwortlich. Die Kritiker befürchten, dass andere Bereiche der Stadt dann in Mitleidenschaft gezogen werden. So könnten die Talstraße, die Altstadt, die Peißnitzinsel, Giebichenstein, und Kröllwitz stärker von zukünftigen Hochwassern betroffen sein.

Am Montag hatte Oberbürgermeister Wiegand den Startschuss zum Neubau eines Hochwasserschutzdeiches gegeben. Ohne den Stadtrat zu informieren begannen die Arbeiten mit Baumfällungen.