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Debatte um Barfüßerstraße Debatte um Barfüßerstraße: Darum wollen Grüne die Parkplätze abschaffen

Von Tanja Goldbecher 18.10.2019, 05:00
Luftbild von der Innenstadt Halle
Luftbild von der Innenstadt Halle Andreas Stedtler

Halle (Saale) - Wenn ein Autofahrer einen Radfahrer auf der Barfüßerstraße in der Innenstadt überholen will, reicht der Platz häufig nicht aus. Deshalb schlagen die Grünen vor, nach der Sanierung das Parken auf der Straße zu verbieten. Die Stadtverwaltung plant, ab Juni kommenden Jahres die Fahrbahn und die Gehwege zu erneuern.

„Wenn wir eine Verkehrswende in Halle wollen, müssen wir den Straßenraum besser aufteilen“, sagt Grünen-Stadtrat Christian Feigl, Vorsitzender des Planungsausschusses. Für die Anwohner stünden Parkplätze in angrenzenden Tiefgaragen zur Verfügung. Das Sanitätshaus verfüge über eigene Kundenparkplätze. Laut Feigl müssten vor allem Touristen und Pendler andere Stellplätze suchen. Die Grünen regen an, lediglich vier Parkplätze für den Lieferverkehr beizubehalten.

CDU lehnt diesen Vorschlag ab

Die CDU lehnt diesen Vorschlag ab. „Ich verstehe nicht, warum nach Straßensanierungen Parkplätze gestrichen werden sollen“, sagt Stadtrat Johannes Streckenbach. In der Barfüßerstraße müssten auch Bürger, die nicht mobil sind, das Sanitätshaus und die Fußpflegepraxis erreichen und vor Ort parken können.

Dem stimmt Martina Hellwig vom Sanitätshaus zu: „Unsere Kundenparkplätze reichen bei Weitem nicht aus.“ Selbst Mitarbeiter werden angehalten, nicht mit dem Auto zur Arbeit zu kommen, um keine Stellplätze zu blockieren. „Viele Kunden sind darauf angewiesen, dass sie von Angehörigen oder von Taxifahrern zu uns gebracht werden“, sagt Hellwig. Hausbesuche von Mitarbeitern des Sanitätshauses, wie es früher oft üblich war, könnten sich viele ihrer Kunden nicht mehr leisten.

Umsetzung liegt nicht in der Hand der Stadträte

Ob der Vorschlag der Grünen umgesetzt wird, liegt ohnehin nicht in der Hand der Stadträte. Es handelt sich bei den Parkplätzen um eine verkehrsrechtliche Anordnung, die das OB-Büro erteilen kann. Wie OB Bernd Wiegand (parteilos) zu dem Vorschlag steht, ließ die Stadtverwaltung bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet. (mz)