Das nächste Puzzleteil Das nächste Puzzleteil: So laufen die Bauarbeiten an der Kastanienalleeschule

Halle (Saale) - Das Gebäude der Grund- und Gemeinschaftsschule Kastanienallee hat sich in den vergangenen Monaten stark verändert. Seit etwas mehr als einem Jahr wird dort gebaut. Innen wie außen verwandelt sich das in die Jahre gekommene Schulgebäude des Types „Erfurt II“ aus den 1970ern in eine moderne Bildungsstätte.
Die Baustelle in Neustadt ist sehr wichtig für die Stadt, weil von ihrer Fertigstellung mehrere andere Schulen profitieren. „Die Schule ist wie ein Scharnier, damit andere Projekte im Zeitplan bleiben“, sagt Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) bei einem Baustellenrundgang.
Besondere Ausstattung
Jan-Ole Prasse von der beauftragten Projektsteuerungsgesellschaft Projectum ist zufrieden: „Der Zeitplan mit Fertigstellung Ende des Jahres wird eingehalten, im Mai des kommenden Jahres werden auch die Außenanlagen vollständig fertiggestellt sein“, sagt er. Das runderneuerte Schulgebäude wird dann mit einigen Besonderheiten ausgestattet sein. Zum Beispiel sind sämtliche Decken in den Fluren und Klassenzimmern so konzipiert, dass sie möglichst viel Schall schlucken.
Außerdem bekommt die Schule einen Hochleistungs-Internetanschluss und einen Fahrstuhl, so dass Schüler mit Gehbehinderungen problemlos alle Etagen nutzen können. Nach der Sanierung wird die Schule auch den neuesten Brandschutzbestimmungen entsprechen. „Jeder, der nach der Wiedereröffnung hierher kommen wird, wird seine Schule nicht wiedererkennen“, sagt OB Wiegand. Insgesamt zwölf Millionen Euro hat der Umbau gekostet. 2,4 Millionen kommen noch mal für die neuen Außenanlagen dazu.
Zu wenig Räume
Obwohl die Bauarbeiten gut voran schreiten, steht die Gemeinschaftsschule Kastanienallee schon vor einem neuen Problem: Weil besonders viele Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule unterrichtet werden, sind die Klassen eher klein.
Das soll die pädagogische Qualität sichern. Aber es bedeutet auch, dass die Schule mehr Räume braucht, um alle Klassen unterzubringen. Die Stadtverwaltung soll daher bis Sommer 2021 Lösungen entwickeln, wie mehr Platz an der dann frisch fertig gestellten Schule geschaffen werden kann. Der Beschluss dazu soll noch im September im Stadtrat diskutiert werden.
Schul-Karussell dreht sich
Wenn die Kastanienalleeschule bezogen werden kann, dreht sich das Schul-Karussell in Halle wieder einen Schritt weiter. Die rund 700 Schüler der Grund- und Gemeinschaftsschule Kastanienallee sind seit dem Schuljahresbeginn 2019 im Ausweichquartier Holzplatz untergebracht, das neu gebaut worden war. In den kommenden Weihnachtsferien sollen beide Schulen aber schon wieder zurück nach Neustadt ziehen.
In das Schulgebäude am Holzplatz werden dann zunächst die Sekundarschule Fliederweg und die Grundschule Lessing einziehen. Doch auch sie bleiben nicht lange dort. Das Gebäude am Holzplatz ist nämlich eigentlich für die dritte Integrierte Gesamtschule der Stadt (IGS 3) vorgesehen. Die wurde erst vor wenigen Wochen gegründet und befindet sich derzeit noch im Gebäude der Marguerite-Friedlaender-Gesamtschule in der Südstadt. Zum Schuljahr 2022 soll die IGS 3 an ihren künftigen Standort am Holzplatz ziehen.
Bis dahin wird die Stadt möglicherweise bereits eine vierte Integrierte Gesamtschule beschlossen haben, denn der Bedarf an Schulplätzen steigt kontinuierlich. Auch ein neues Gymnasium im Osten der Stadt soll gegründet werden. Lösungen sollen dem Stadtrat im zweiten Quartal 2021 vorgelegt werden. (mz)



