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Das Beste aus Fernost? Das Beste aus Fernost?: Darum ist das "Sao Mai" Halles am besten bewertetes Lokal

Von Jonas Nayda 09.08.2020, 13:30
Das Sao Mai in der Martinstraße 17 bietet originale vietnamesische Küche. Inhaber Manh Bui Duc steht selbst oft am Herd.
Das Sao Mai in der Martinstraße 17 bietet originale vietnamesische Küche. Inhaber Manh Bui Duc steht selbst oft am Herd. Nayda

Halle (Saale) - Das Sao Mai ist die Nummer eins. Von 173 Restaurants in Halle, die auf der Touristikwebsite tripadvisor.de (aus dem Englischen: „Reiseberater“) gelistet sind, hat es die besten Bewertungen bekommen. In Sternen bedeutet das 4,5 von 5 - ein Top-Wert im Vergleich zu vielen anderen Restaurants der Stadt. Sogar beliebte Gasthäuser, wie etwa das Gasthaus zum Schad, kommen nur auf 4 Sterne.

„Wir verzichten auf Sojasauce und auf besonders fettige Speisen“

Manh Bui Duc ist der Chef im Sao Mai. Er hat das Lokal am oberen Boulevard 2011 von seinen Eltern übernommen, die es 2006 eröffnet hatten. Was sein Gasthaus von anderen asiatischen Restaurants unterscheidet? „Wir verzichten auf Sojasauce und auf besonders fettige Speisen“, sagt der 29-Jährige. Das sei nicht nur gesünder, sondern vor allem auch originaler.

Denn in Vietnam sei Sojasauce längst nicht so verbreitet, wie asiatische Restaurants in Deutschland glauben machen. Die typischen gebratenen Nudeln, die es bei vielen Schnellimbissen gibt, sucht man in der Karte des Sao Mai ebenfalls vergeblich. Stattdessen gibt es viel Salat und frisches Gemüse. „Die meisten Gerichte haben wir in Vietnam kochen gelernt und manche mussten wir dann ein bisschen eindeutschen“, sagt Bui Duc.

Essen in Sao Mai eingedeutscht und weniger intensiv

Das bedeutet aber nicht, dass es auf einmal Kartoffeln oder Spargel zu gebratenem Rindfleisch gibt. „Eingedeutscht“ sind nur ein paar Gewürze, die außerhalb von Vietnam nur schwer zu bekommen sind. Der Geschmack ist dadurch teilweise ein bisschen weniger intensiv, als in Vietnam, sagt der Restaurantinhaber, aber nicht grundsätzlich anders.

Bui Ducs Eltern haben schon zu DDR-Zeiten eine Weile in Halle gelebt. Der 29-Jährige ist aber in Vietnam geboren worden und erst 2003 nach Halle gekommen. Seitdem ist die Saalestadt zu seiner zweiten Heimat geworden. Im Sao Mai arbeiten heute neben seinen Eltern auch seine Frau und ein Freund mit, sodass das Restaurant ein echter Familienbetrieb ist.

Norden und Süden von Vietnam kulinarisch unterschiedlich

Damit der Koch die Verbindung zur Vietnamesischen Küche nicht verliert, reist er mindestens einmal im Jahr nach Südostasien, um weitere Gerichte kochen zu lernen. Ähnlich wie in Deutschland, wo der sprichwörtliche „Weißwurstäquator“ Norden und Süden kulinarisch voneinander trennt, gibt es auch in Vietnam große Unterschiede zwischen dem nördlichen und dem südlichen Landesteil.

„Im Norden mag man es sehr salzig und scharf, das ist manchmal ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Im Süden ist es eher süßlich scharf, da übernehmen wir oft etwas“, sagt Bui Duc. Seine Gäste danken es ihm mit guten Bewertungen im Internet.

Kabarettist Jürgen von der Lippe speiste dort

Besondere Berühmtheit hat das Sao Mai vor ein paar Jahren erlangt, als der Kabarettist Jürgen von der Lippe regelmäßig vor seinen Auftritten in Halle dort speiste. In einem Zeitungsinterview hatte er das Restaurant damals angepriesen. „Das hat uns schon einige Bekanntheit gegeben“, sagt Bui Duc. Falls jemand von der Lippe nach-essen möchte: Er hat die V14 bestellt. (mz)