1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Himmelsscheibe kehrt nach Halle zurück: Darum hatte Astronaut Matthias Maurer die Himmelsscheibe mit auf der ISS

Himmelsscheibe kehrt nach Halle zurück Darum hatte Astronaut Matthias Maurer die Himmelsscheibe mit auf der ISS

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer ließ sich vom „geschmiedeten Himmel“ für seine Mission inspirieren. Was daran auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten fasziniert.

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 25.11.2023, 14:15
Mit Handschuhen platziert Astronaut Matthias Maurer die Kopie der Himmelsscheibe in einer Vitrine. Dort ist sie bis zum 5. Mai zu sehen.
Mit Handschuhen platziert Astronaut Matthias Maurer die Kopie der Himmelsscheibe in einer Vitrine. Dort ist sie bis zum 5. Mai zu sehen. (Foto: Dirk Skrzypczak)

Halle (Saale)/MZ - Begleitet von einem großen Medienrummel hat ESA-Astronaut Matthias Maurer am Samstag eine verkleinerte Kopie der Himmelsscheibe von Nebra zurück ins Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle gebracht. Die Scheibe - 20 Zentimeter im Durchmesser und etwa 150 Gramm schwer - hatte das Landesmuseum aus Kunststoff extra für die Mission Maurers herstellen lassen.

Maurer hatte sich vom „geschmiedeten Himmel“ für seinen sechsmonatigen Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS inspirieren lassen und sein Logo für die Mission „Cosmic Kiss“ der Himmelsscheibe nachempfunden. „Die Menschen, die vor 3.600 Jahren die Himmelsscheibe erschaffen haben, waren Forscher wie ich. Und sie haben sich die gleichen Fragen gestellt: Wie ist das Universum entstanden? Wie funktioniert das Leben auf der Erde? Und gibt es da draußen noch weiteres Leben?“

Astronaut Matthias Maurer mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (rechts) und Alfred Reichenberger vom Landesmuseum. Haseloff überreichte Maurer die Ehrenmedaille des MP.
Astronaut Matthias Maurer mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (rechts) und Alfred Reichenberger vom Landesmuseum. Haseloff überreichte Maurer die Ehrenmedaille des MP.
(Foto: Skrzypczak)

Maurer absolvierte auf der ISS zahlreiche Experimente und schwebte bei einem Außeneinsatz auch direkt im All. Die Himmelsscheibe hat er indes erst am Samstag bei seinem Besuch in Halle das erste Mal im Original gesehen. Seine nächsten Ziele: Maurer will zum Mond fliegen. Bis 2030 soll es soweit sein.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) dankte dem Saarländer Maurer als Botschafter Sachsen-Anhalts und als Wissenschaftler im Dienst der Menschheit. „Als Physiker wäre ich auch gern ins All geflogen“, so Haseloff. Er hoffe, dass Menschen wie Maurer junge Leute dazu animierten, sich für Naturwissenschaften zu begeistern. „Als Land der technologischen Innovationen brauchen wir weiterhin diesen Enthusiasmus, sei es als Lehrer oder später als Wissenschaftler.“

In einer Vitrine ist die Himmelsscheibe aus dem All im Ausstellungsbereich des Landesmuseums zu sehen.
In einer Vitrine ist die Himmelsscheibe aus dem All im Ausstellungsbereich des Landesmuseums zu sehen.
(Foto: Skrzypczak)

Angesichts der Finanzkrise im Bund mit einem milliardenschweren Loch im Haushalt warb Haseloff dafür, auch künftig Geld etwa für Weltraummissionen auszugeben. „Sonst wäre das Engagement von Menschen wie Matthias Maurer sinnlos gewesen.“ Außerdem benötige man die Erkenntnisse der Raumfahrt auch für die irdischen Herausforderungen.

Die Kopie der Himmelsscheibe aus dem All ist mit einem Zertifikat der Weltraummission in einer Vitrine bis zum 5. Mai im Ausstellungsbereich des Landesmuseums zu sehen.