Crowdfunding-Aktion "Corona-Courage Halle" Crowdfunding-Aktion "Corona-Courage Halle": Rettung für kleine Geschäfte

Halle (Saale) - Wenn viele Menschen sich zusammentun und jeder einen kleinen Beitrag spendet, kann eine riesige Summe dabei herauskommen. Das haben Florian Thürkow und Hannes Schulz in den vergangenen Wochen selbst erlebt. Ihre Crowdfunding-Aktion „Corona-Courage Halle“ hat in einem Monat insgesamt 43.746 Euro eingebracht. Das Geld kommt nun verschiedenen kleinen Geschäften und Kleinstunternehmen zugute, die aufgrund der Corona-Krise keine Einnahmen mehr haben.
„Wir sind super zufrieden, es ist eine ziemlich überwältigende Summe“, sagt Thürkow. Mit mehr als 10.000 Euro hätten er und sein Kollege Hannes Schulz eigentlich nicht gerechnet, deshalb sind sie jetzt umso freudiger überrascht. Die beiden betreiben den Unverpacktladen „abgefüllt“ am August-Bebel-Platz in der nördlichen Innenstadt und die Bekanntheit ihres Geschäfts haben sie genutzt, um im Internet zum Spenden aufzurufen.
„Wir sind von der Krise also nicht so hart betroffen wie andere Läden“
Von dem vielen Geld, das sie jetzt bekommen haben, behalten sie jedoch keinen einzigen Cent für sich. „Unser Geschäft konnte ja die ganze Zeit geöffnet bleiben. Wir sind von der Krise also nicht so hart betroffen wie andere Läden“, erklärt Schulz.
Ende März hatten er und Thürkow Unternehmer aus Halle, die wegen Corona in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten waren, dazu aufgerufen, sich mit einem kleinen Video bei ihnen zu melden. Insgesamt 21 kleine Geschäfte, Vereine und Unternehmer machten mit, darunter beispielsweise das Café Polenka, der Kinderbauernhof Kanena und die Keramikerin Antje Halter.
750 Hallenser haben bei „Corona-Courage Halle“ mitgemacht
Sie alle können sich nun über rund 2.000 Euro freuen, die ihnen so bald wie möglich übergeben werden sollen. „Uns ist es wichtig, die Spenden wirklich unbürokratisch und schnell zu organisieren“, sagt Schulz, sonst käme die Hilfe für manche eventuell zu spät. Aktuell werde noch geklärt, wie das Geld beim Finanzamt angegeben werden muss, es soll den jeweiligen Unternehmern dann zur freien Verfügung zustehen.
Auch die 750 Hallenser, die bei „Corona-Courage Halle“ mitgemacht haben, profitieren von ihrer Spendenbereitschaft. Teil des Crowdfunding-Konzeptes sind sogenannte „Dankeschöns“, die Spender für einen bestimmten Betrag auswählen können.
Je nach Höhe können das eine Tasse Kaffee, ein Rabattgutschein oder eine Exklusivvorstellung in einem der Läden sein. Die meisten dieser „Dankeschöns“ können naturgemäß erst eingelöst werden, wenn die Corona-Regeln das wieder erlauben. Doch ohne Crowdfunding-Aktionen wie die von Thürkow und Schulz wäre es vielleicht nie mehr möglich gewesen. (mz)