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Christoph Bernstiel und Ulrich Peinhardt Christoph Bernstiel und Ulrich Peinhardt: Die CDU-Zwillinge aus Halle

Von Jan-Ole Prasse 25.11.2015, 12:04
Junge Garde Ulrich Peinhardt (links) und Christoph Bernstiel sitzen seit dem Kommunalwahl im Mai 2014 für die CDU im Stadtrat.
Junge Garde Ulrich Peinhardt (links) und Christoph Bernstiel sitzen seit dem Kommunalwahl im Mai 2014 für die CDU im Stadtrat. Silvio Kison Lizenz

Halle (Saale) - Vorsicht Verwechslungsgefahr im Stadtrat! Zumindest, wenn Christoph Bernstiel (CDU) und Ulrich Peinhardt (CDU) nebeneinanderstehen. Die beiden haben schon vom Fraktionsvorsitzenden der Linken, Bodo Meerheim, einen Spitznamen verpasst bekommen: Halles CDU-Zwillinge. Und nicht nur im Stadtrat. „Wir werden ständig verwechselt. Auf öffentlichen Veranstaltungen oder von Mitarbeitern der Stadtverwaltung“, sagt Bernstiel.

Äußerlich haben sich die beiden auch immer weiter angeglichen. Vor allem der angedeutete Vollbart und die Kurzhaarfrisur ähneln sich stark. „Ich habe ihn erst zu diesem Bart überredet“, sagt Peinhardt. Auch politisch verlief die Karriere der beiden in den vergangenen Jahren sehr ähnlich. Sowohl Peinhardt als auch Bernstiel schafften bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 erstmals den Sprung in den Stadtrat.

„Natürlich hatten wir miteinander gesprochen, dass wir dieses Amt gerne gemeinsam machen wollen“, sagt Bernstiel. Mittlerweile sind beide auch in der CDU aufgestiegen: Peinhardt ist Ortsverbandsvorsitzender in Mitte, Bernstiel in Reileck-Trotha.

Unterschiedliche Einstiege

Dabei war ihr Einstieg in die Politik alles andere als ähnlich. Bernstiel hat eher eine „typische“ CDU-Karriere hinter sich. Im Jahr 2005 trat der gebürtige Bernburger während seines Studiums der Politikwissenschaft in die Partei ein. Wenig später wurde er Vorsitzender der CDU-Nachwuchsorganisation im Salzlandkreis. Nach seinem Umzug nach Halle im Jahr 2008 und der Etablierung in seinem Job als Sprecher des Mitteldeutschen Multimediazentrums wurde er wieder in der CDU aktiv.

Peinhardt hat das Parteibuch dagegen quasi geschenkt bekommen. „Ich war in den politischen Diskussionen mit meinem Schwiegervater und meinem Schwager immer der CDU-Part“, sagt er. Irgendwann habe seine Frau zu ihm gesagt, dass er sich nicht nur immer über die Politik aufregen könne, sondern selbst mitmachen solle. „Da hat sie mir zum Geburtstag eine Parteimitgliedschaft geschenkt.“

Kennengelernt haben sich Bernstiel und Peinhardt auch nicht über die CDU, sondern über die Wirtschaftsjunioren. Beide sind selbstständige Unternehmer. Peinhardt besitzt eine IT-Firma, Bernstiel betreibt eine PR-Agentur. „Wir haben von Beginn an gemerkt, dass es zwischen uns passt - sowohl inhaltlich wie persönlich“, sagt Bernstiel.

Gemeinsame Themen

Im Stadtrat kämpfen die beiden häufig für gemeinsame Themen. Beispielsweise für die Öffnung des Mühlgrabens für Kanus oder eine Strandbar auf der Peißnitz. „Als junge Stadträte versuchen wir junge Themen zu besetzen“, sagt Bernstiel. Gegeneinander kandidieren werden die beiden nie, das haben sie sich geschworen. Bei aller Gemeinsamkeit, eines ärgert den 31-Jährigen Bernstiel dann doch: „Ich bin vier Jahre jünger und werde immer für den älteren von uns beiden gehalten.“

Dabei hat ihm der 35 Jahre alte Peinhardt privat einiges voraus. Seit vier Monaten ist er Vater eines Sohnes: Paul Friedrich. Derzeit kümmert sich noch seine Frau größtenteils um das Kind, so dass der selbstständige IT-Unternehmer Zeit für seine ehrenamtliche Stadtratsarbeit findet.

„Doch in einem Jahr soll damit Schluss sein, dann will sie wieder als Ärztin beginnen“, sagte Peinhardt. Dann werde er wohl der erste Stadtrat sein, der während der Sitzung die Kinderbetreuung im Rathaus in Anspruch nimmt. Bernstiel hat sich aber vorgenommen, auch in diesem Punkt zu seinem Parteizwilling aufzuschließen. Spätestens in fünf Jahren will er verheiratet sein und Kinder haben. (mz)