Nach jahrelanger Pause Capitol in Halle erwacht nach jahrelangem Leerstand wieder zum Leben

Halle (Saale) - Nach Jahren des Leerstands geht es im Capitol voran: Als neuer Betreiber bringt das sächsische Unternehmen „Augustus Catering“ wieder Leben in das Gebäude, nachdem es von einer Leipziger Immobilienpartnerschaft erworben wurde. Im April soll mit einer großen Party Eröffnung gefeiert werden.
Das Haus in der Lauchstädter Straße ist eines der schönsten Veranstaltungshäuser der Stadt. 1906 als Reithalle errichtet, wurde es bis 1928 zu dem heute bekannten Lichtspielhaus mit expressionistischer Architektur umgebaut. Um die Wende herum fast zerfallen, wurde es dank aufwendiger Sanierung in den 90ern zu einem der bekanntesten Spielorte Mitteldeutschlands.
Stars wie Helge Schneider, die Fantastischen Vier, „Silly“ (noch mit Tamara Danz), Roger Chapman und viele andere traten hier auf. Von 2015 an war das Gebäude mit Kino, Ballsaal, Bar und Diskothek dann geschlossen.
Ein „Herzensprojekt“: Sächsische Firma bringt wieder Leben ins Capitol
Doch schon seit Jahresbeginn erstrahlt das Capitol nach umfangreichen Bauarbeiten in alter, neuer Schönheit. „Die Eigentümer, denen nach eigener Aussage das Capitol ein Herzensprojekt ist, haben sich bei der Renovierung des historischen Gebäudes maßgeblich von der Geschichte des Hauses leiten lassen und dies konsequent umgesetzt“, so Jens Schwade, der gemeinsam mit Sohn Richard Ruppl von „Augustus Catering“ das Haus betreibt.
So erhielt das ehemalige Kino aus den 20er Jahren seinen unverkennbaren Art-déco-Charme zurück. Die einst in rot gehaltenen Wände des großen Saals wurden bewusst in Weiß - mit goldfarbenem Stuck an der Decke - gehalten, um ein neutrales Ambiente für vielfältige Formate anbieten zu können. Elektrik und Beleuchtungstechnik wurden auf Vordermann gebracht, Strahler und Lampen aus LED eingesetzt und auf der Bühne eine LED-Wand installiert.
Capitol-Betreiber wollen lieber auf gehobene statt auf Ein-Euro-Partys setzen
Künftig könne man sich Tanzveranstaltungen, Konzerte und Tagungen ebenso vorstellen wie Vorträge, Kabarett und Comedy, so Richard Ruppl, der das Veranstaltungsmanagement verantwortet. Auch ein „Movie-Dinner“ - Kino mit Gastronomie - sei angedacht.
Vieles sei möglich, nur eines nicht: „Wir wollen in dieser traditionsreichen Location keine Ein-Euro-Partys anbieten“, versichert Ruppl, der die Veranstaltungsbranche auch von der anderen Seite kennt - als Bandmusiker kennt.
Gerade für die Generation Ü 30 gebe es nämlich - nicht nur in Halle - zu wenige Tanzveranstaltungen mit gehobenem Niveau. „Hier im Capitol darf wieder getanzt werden.“ Erste Gelegenheit dazu gibt’s am 20. April. Die Disco-Party-Band „Night-Fever“ wird die Eröffnung im Capitol rocken. Karten für das Event gibt es nur an der Abendkasse. (mz)
