Burggymnasium Wettin Burggymnasium Wettin: Filmdreh wie bei den Profis
Wettin/MZ. - Eine Projektwoche ist wie Ferien? Nicht für Christof Assing. Der 17-jährige Schüler des Burggymnasiums Wettin und viele seiner Mitschüler arbeiten in diesen Tagen von früh bis spät - und das freiwillig. Sie wollen schließlich am Freitag der offenen Tür ihrer Schule ordentliche Ergebnisse der Projektwoche vorlegen.
Das Angebot an möglichen Aktivitäten war groß. Doch für Christof kam nur eines in Frage: Die Filmgruppe, die den Stummfilm "Das Quartier" von Henry O. Hahn nachspielt. Der Internatsschüler, der eigentlich aus Weimar kommt, hatte selbst die Idee dazu. Sieben Gymnasiasten sind nun daran beteiligt und erledigen vom Schreiben des Drehbuchs über das Besorgen der Kostüme, das Drehen sowie die Licht- und Kameraführung bis zum Schneiden alle anfallenden Aufgaben. "Den meisten Spaß hat der Dreh in Halle gemacht", erinnert sich Christof, der wie alle anderen mehrere Rollen übernahm, Regie führt, sich als Kameramann versucht, am Schnitt beteiligt ist und auch als Statist mitspielt. Die Leute hätten beim Drehen Anfang der Woche zwar komisch geguckt, aber auch neugierig gefragt, was denn hier passiere. Das Schneiden, Gestalten des Plakats und die Herstellung vom "Making off" am Donnerstag und Freitag sei dagegen etwas trocken, findet der 17-Jährige.
Professionelle Hilfe bekommen er und drei weitere Gruppen der Gymnasiasten, die sich mit Filmen und Gestalten beschäftigen, beim Offenen Kanal Wettin, der im Jugendclub "Das Nest" zu Hause ist. Jens Rudolph, Leiter des Clubs und des Offenen Kanals, sowie Schulsozialpädagogin Isolde Bimczok unterstützen die jungen Leute. Jens Rudolph findet zum Beispiel die Idee des Geschichtsprojekts sehr gut. Geplant ist eine Dokumentation über Um- und Aussiedler, die einst am Schwarzen Meer beheimatet waren. Der Film soll Interviews mit Leuten enthalten, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges unter anderem in Gimritz leben. Nach dieser Projektwoche wollen alle Beteiligten in ihrer Freizeit, die viele gern im "Nest" verbringen, weiter daran arbeiten. Eine Fertigstellung ist erst für Ende 2003 geplant.
Am Freitag wird den Besuchern beim Tag der offenen Tür der Schule übrigens nicht nur das fertige Video vom "Quartier" präsentiert, sondern auch ein Film über die Aktivitäten während der Projektwoche sowie die Ergebnisse der vierten Schülergruppe, die im "Nest" arbeitete. Sie machte sich Gedanken darüber, wie das geplante neue Medienhaus - eine Erweiterung des Jugendclubs, der aus allen Nähten platzt - einmal aussehen könnte.