Boxen: Boxen: Mit vier Neuen gegen den Favoriten

Halle (Saale)/MZ. - "Man wächst mit seinen Aufgaben", sagt Siegfried Vogelreuter. Daher schickt der Box-Trainer des Teams Sachsen-Anhalt den 19-jährigen Schwergewichtler Alexander Wermter bei seinem Männer-Debüt gleich in eine harte Auseinandersetzung. Am zweiten Kampftag der dritten Bundesliga tritt Vogelreuters Mannschaft beim Staffel-Favoriten Schwerin an. Alexander Wermter, der von Einheit Halle kommt, wird höchstwahrscheinlich gegen den deutschen U-21-Meister Sven Lewandowski boxen. Der Trainer verschafft seinem Schützling nicht aus einer Laune heraus einen solch schweren Auftakt. Er ist dazu gezwungen. Denn Alexander Wust, der sonst die höchste Gewichtsklasse besetzt und zum Liga-Start zu Hause gegen Chemnitz den deutschen Vizemeister Philipp Gruner bezwang, steht nicht zur Verfügung. "Aber Alexander Wermter", versichert der Coach, "ist alles andere als eine Notlösung. Der Junge ist sehr veranlagt."

Zum Improvisieren ist Siegfried Vogelreuter nicht nur im Schwergewicht gezwungen. Aufgrund beruflicher Verpflichtungen muss er gleich in drei weiteren Gewichtsklassen neue Boxer aufbieten. "Wir sind in Nöten und hätten ausgerechnet gegen Schwerin nur ein Rumpf-Team zusammen bekommen, wenn nicht Vereine des Landes zur sofortigen Unterstützung bereit gewesen wären", sagt er. "Dafür bin ich ihnen dankbar."

Auf jeden Fall wird die Mannschaft so ihrem Namen Sachsen-Anhalt noch mehr gerecht. Vogelreuter kann Bensi Saiti (52 Kilo) vom 1. BC Magdeburg, Marcus Kloß (60) von Blau-Weiß Könnern und den erfahrenen Sebastian Henke (81) von Boxring Bernburg in sein Team einbauen. Trotz der Hilfe können nicht alle acht Limits besetzt werden, in der Klasse bis 64 Kilo müssen die Punkte kampflos abgegeben werden. Siegfried Vogelreuter sagt: "Es wird schwer in Schwerin. Aber wir werden uns teuer verkaufen."