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Böllberger Weg Böllberger Weg: USV will Sportparadies retten

14.10.2015, 17:14
USV-Präsident Andreas Silbersack und Holm Lischewski (r.)
USV-Präsident Andreas Silbersack und Holm Lischewski (r.) Lutz Winkler Lizenz

Halle (Saale) - Überraschung beim Sportparadies im Böllberger Weg in Halle. Der Universitätssportverein (USV) will Partner beim seit Jahren stillstehenden Großprojekt werden. Dies bestätigte dessen Präsident Andreas Silbersack im Sportausschuss des Stadtrates am Mittwochabend. Der USV plant, den südlichen Teil des Sportparadieses als Halle zu nutzen und einen Pachtvertrag über 25 Jahre abzuschließen. Dafür könnte beim Land ein Fördermittelantrag über bis zu 1,5 Millionen Euro gestellt werden, sagte Silbersack. „Die Verzahnung zwischen Freizeitsport und gemeinnützigen Vereinen scheint eine rentable Lösung zu sein“, so der USV-Präsident. Der Verein hat derzeit für seine 22 Sparten mit 3000 Mitgliedern keine eigene Halle und sucht seit langem nach einer Heimstätte. „Es wäre für die südliche Innenstadt eine große Bereicherung, wenn das Sportparadies noch ein Erfolg würde“, sagte Silbersack.
Der Bau des Sportparadieses steht seit dem Jahr 2011 still. Bei dem 11 000 Quadratmeter großen Gebäude waren Mehrkosten aufgetreten, für die Investor Holm Lischewski keine Finanzierungsmöglichkeiten gefunden hatte. „Die Kooperation mit dem USV ist ein Glücksfall“, so Lischewski. Er hoffe, dass dadurch in den Verhandlungen mit den Banken und dem Land, das Bürgschaften für das Projekt gegeben hatte, eine Lösung für den Weiterbau gefunden werden könne. Dafür müssten einige der geplanten Tennis- und Fußballfelder in dem Komplex weichen, sagte Lischewski. Seine eigenen Kosten für die Fertigstellung des Gebäudes bezifferte er auf rund fünf Millionen Euro.
Nach seinen Aussagen könnte – wenn die Kooperation mit dem USV gelänge und die Finanzierung stehe – das Sportparadies in rund einem Jahr realisiert werden. Das wäre Ende des kommenden Jahres. Auf einen konkreten Termin wollte sich Lischewski aber noch nicht festlegen. Durch den Stopp der Arbeiten im Jahr 2011 seien Schäden an dem Rohbau von rund 150 000 Euro entstanden. Hinzu kämen Schäden durch Vandalismus in Höhe von noch mal rund 150 000 Euro.
Der Grundstein für das Sportparadies war im Jahr 2007 gelegt worden. Unter anderem sollen dort Hallen für Tennis, Fußball, Badminton und Squash sowie eine Wettkampfkegelbahn und eine Kletterwand gebaut werden. Die Kosten sind laut Lischewski von ursprünglich 13 Millionen Euro auf 18 Millionen Euro geklettert. Bisher sind nur die Außenbereiche mit Biergarten, Minigolfanlage sowie Beachvolleyballfeldern in Betrieb. Das Gebäude selbst befindet sich im Rohbau. (mz)