1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Berufsausbildung: Berufsausbildung: Zu wenig Lehrstellen: Sorge um Jugendliche

EIL

Berufsausbildung Berufsausbildung: Zu wenig Lehrstellen: Sorge um Jugendliche

Von Andreas Lohmann 07.08.2003, 16:31

Halle/Saalkreis. - Die Situation ist nach Einschätzung der Berufsberater vom Arbeitsamt kritisch. Gleichwohl werde alles versucht, jedem Ausbildungswilligen eine Lehrstelle zu verschaffen. Derzeit seien allerdings nur noch 142 Stellen in der freien Wirtschaft als unbesetzt gemeldet. Die Angebote betreffen vor allem Berufsrichtungen in Anwalts- und Steuerkanzleien. "Dort werden gute Schulnoten verlangt", sagte Frank Reinboth, Abteilungsleiter Berufsberatung beim Arbeitsamt. Er hoffe, dass die Wirtschaft noch mehr Lehrstellen anbietet. "Es kommt auf jeden Ausbildungsplatz an", sagte er.

Die Berufsberater wollen jetzt noch einmal die Trommel rühren bei den Betrieben. Vielleicht gelingt es, diesen oder jenen Firmenchef noch zu überzeugen, einem jungen Menschen eine Berufschance zu geben.

Zunächst sah es gar nicht so schlecht aus am Lehrstellenmarkt. Immerhin wurden dem Arbeitsamt in diesem Jahr schon 2 250 freie Lehrstellen durch die Arbeitgeber angeboten, 152 mehr als im Vorjahr. Doch das reicht nicht aus, weil es auch ältere Jugendliche gibt, die aus unterschiedlichen Gründen - etwa weil eine Ausbildung abgebrochen wurde - wiederholt eine Lehrstelle suchen.

"Es kommt darauf an, die Berufswünsche mit den Ausbildungsangeboten in Einklang zu bringen", sagte Reinboth und riet den jungen Leuten, sich nicht auf eine einzige Richtung zu versteifen. Jugendliche, die eine Lehrstelle haben, sollten dem Arbeitsamt gleich Bescheid sagen, erklärte Reinboth. Wer nicht in die Privatwirtschaft vermittelt werden könne, für den gebe es die Chance auf eine überbetriebliche Ausbildung. Hier könne mit etwa 400 von Bund und Land geförderten Lehrstellen im Amtsbezirk gerechnet werden.