Bergzoo in Halle Bergzoo in Halle: Bären dürfen Hallenser bleiben

Halle (Saale) - Für den halleschen Zoo gibt es neue Hoffnung, dass der Tierbestand in den kommenden Jahren nicht reduziert werden muss. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat nach MZ-Informationen beschlossen, den städtischen Zuschuss im kommenden Jahr von 2,6 Millionen Euro auf 3,1 Millionen Euro zu erhöhen. „Damit wären zwar nicht alle Probleme gelöst, aber es wäre ein wichtiger Schritt dahin“, sagte Zoo-Direktor Andreas Jacob auf MZ-Anfrage.
Seit Jahren ist der Zuschuss für den Zoo nicht mehr erhöht worden. Da zugleich die Kosten für Futtermittel, Energie und Wasser deutlich gestiegen sind, fehlte das Geld für die notwendige Erhaltung der Tiergehege. Wegen neuer Standards in der Haltung befürchtete Jacob deswegen, dass unter anderem die Bären und die Schimpansen mittelfristig abgeschafft werden müssten. „Mit dem zusätzlichen Geld könnten wir Stück für Stück in die Gehege investieren. Damit wäre auch die Bärenhaltung in Halle zu retten“, sagte der Zoo-Direktor. Nicht nur für die Tiere, auch für die rund 80 Mitarbeiter des Zoos wäre die Zuschusserhöhung eine gute Nachricht. Der Aufsichtsrat will nach jahrelangem Lohnverzicht der Angestellten die Löhne um zwei Prozent anheben.
Stadtrat muss das Geld bewilligen
Noch ist der höhere Zuschuss aber nicht beschlossen. Zunächst muss der Stadtrat in den laufenden Haushaltsverhandlung das Geld bewilligen. Doch die Signale dafür sind eindeutig. „Wir müssen das Geld irgendwie einplanen, ansonsten riskieren wir die Attraktivität des Zoos“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Bernhard Bönisch auf MZ-Anfrage. Er sei zuversichtlich, dass der Stadtrat beim Haushalt eine Lösung finden werde. Das sieht auch Swen Knöchel (Linke) so. „Der Zoo ist die letzten Jahre auf Verschleiß gefahren worden, insofern ist das ein notwendiger Schritt“, sagte er. Doch selbst mit dem erhöhten Zuschuss wäre aus seiner Sicht die Zukunft des Zoos noch nicht dauerhaft gesichert. „Wir werden uns anhand eines Zoo-Konzeptes noch weiter Gedanken zu einer ausreichenden Finanzierung machen müssen“, so Knöchel.
Eine Rolle wird dabei sicher die Gastronomie spielen. Denn die Bergterrassen und der Biergarten müssen dringend saniert werden. Die Kosten werden auf rund eine halbe Million Euro geschätzt. Zudem würde der Zoo künftig gerne selbst die Bewirtschaftung übernehmen. Einen entsprechenden Beschluss vertagte der Aufsichtsrat nach MZ-Informationen. Diese Frage soll in ein Gesamtkonzept eingebunden werden, zu dem auch die künftige Nutzung der Reilschen Villa gehört. Dort sollte ursprünglich die fehlende, wetterunabhängige Gastronomie entstehen. Doch für die endgültige Sanierung fehlt bisher das Geld. (mz)