Bergzoo Halle Bergzoo Halle: Wieso mit Dennis Müller ein Außenseiter zum neuen Chef wurde
Halle (Saale) - Halles Zoomitarbeiter werden sich sehr bald an einen neuen Chef gewöhnen müssen. Der 31 Jahre alte Dennis Müller hat sich am späten Montagabend in der letzten Runde des Auswahlverfahrens für den Posten als Zoodirektor gegen die verbliebenen zwei Konkurrenten durchgesetzt. Die Entscheidung im Aufsichtsrat fiel einstimmig. „Ich bin sehr froh, dass der Aufsichtsrat ein einmütiges Ergebnis gefunden hat. Alle waren von dem Kandidaten überzeugt“, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos).
Dabei war der derzeitige Leiter der Freigehege im Nationalpark Bayerischer Wald eigentlich nicht der Favorit auf die Nachfolge von Andreas Jacob. In einem internen Ranking rangierte er nur auf Platz elf. „Er hat mit seiner selbstbewussten und ruhigen Art alle überzeugt“, hieß es aus Aufsichtsratskreisen.
"Müller war der Stärkste"
Dass er dazu überhaupt die Gelegenheit bekam, lag auch an dem langwierigem und ungewöhnlichen Casting-Prozess. Nach einer ersten Sichtung der Bewerber wurden acht von den Aufsichtsräten vorgeschlagene Kandidaten zu einer ersten Runde mit längeren Gesprächen eingeladen. Die drei aussichtsreichsten Bewerber mussten am Montagabend nochmals antreten - samt Zoo-Besuch, Stadtbesichtigung und gemeinsamen Abendessen mit dem Aufsichtsrat. „Müller war eindeutig der Stärkste“, sagte ein Aufsichtsratsmitglied. Für den 31-Jährigen ist der neue Posten in Halle ein großer Karrieresprung. „Ich gehöre damit sicher zu den jüngsten Zoodirektoren in Deutschland“, sagte der zweifache Familienvater.
Dienstantritt steht noch nicht fest
Bisher kümmert sich Müller im Nationalpark Bayerischer Wald vor allem um einheimische Tierarten wie Bären, Wölfe oder Greifvögel. „Das ist eher ein Zoo in Klein“, sagte der gebürtige Berliner. Wann er sein Amt antreten wird, steht noch nicht fest. Zunächst müssen in den kommenden Wochen die Vertragsverhandlungen abgeschlossen werden. Ursprünglich war geplant, dass der neue Zoodirektor am 25. April eingesetzt werden soll. „Es wird wohl ein bisschen später werden“, sagte Müller.
In den ersten Wochen will er sich einen umfassenden Eindruck vom Bergzoo schaffen. Dazu will Müller auch länger mit seinem Vorgänger Jacob, der seit rund drei Jahrzehnten Direktor ist, sprechen. Eines macht ihm für seine neue Aufgabe schon jetzt Mut: „Es ist schön, wenn eine ganze Stadt hinter ihrem Zoo steht.“ (mz)