Bergzoo Halle Bergzoo Halle: Viel Geld für neuen Saaleeingang

Halle (Saale) - Es ist die eine Erfolgsnachricht für den geplanten großen Umbau des Bergzoos in Halle. Nach MZ-Informationen hat die Landesinvestitionsbank der Stadt Halle einen Fördermittelbescheid über 16 Millionen Euro zugeschickt. Das Geld soll in Tourismusprojekte entlang der Saale fließen. 6,5 Millionen Euro sind für die Neugestaltung des Saaleeingangs in der Seebener Straße vorgesehen.
Details wollen Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) und Zoo-Direktor Dennis Müller am Dienstag auf einer Pressekonferenz verkünden. Dann soll auch das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zur Umsetzung des Zukunftskonzeptes Bergzoo 2031 präsentiert werden.
Neuer Eingang Seebener Straße: Stadt und das Management des Zoos Halle erwarten eine Verknüpfung der Besucherströme
Durch den deutlich aufgewerteten Eingang von der Seebener Straße versprechen sich Stadt und das Management des Zoos eine Verknüpfung der Besucherströme entlang der Saale mit der Anlage auf dem Reilsberg. Noch ist der Nebeneingang in Saale-Nähe wenig einladend.
Stattdessen soll nun ein zweigeschossiger Bau entstehen - mit Gastronomie und einem Zugang zur ebenfalls geplanten neuen Kletterwelt beispielsweise. Außerdem wird das Gebäude, es soll vermutlich gläsern sein, mit einem Fahrstuhl ausgerüstet. Damit hätte auch der Hintereingang einen barrierefreien Zugang.
Umbau am Bergzoo Halle: Gesamtkosten für Phase eins sollen rund 21,6 Millionen betragen
Das Projekt ist Teil der ersten Umsetzungsphase in einem avisierten Zeitraum bis 2020.
Es war die vielleicht spektakulärste Idee für den neuen Zoo: Der Bau einer Seilbahn von der Saale auf den Reilsberg. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte den Vorschlag einer Bürgerin aus dem Ideenwettbewerb zum Zoo aufgegriffen. Allerdings scheint die Seilbahn für eine Umsetzung einfach zu teuer zu sein. Nach ersten Schätzung gehen Experten von Baukosten zwischen drei bis 5,5 Millionen Euro aus. Hinzu käme der Betrieb mit nochmals 400.000 bis 800.000 Euro im Jahr. „Der Aufwand wäre tatsächlich sehr hoch“, sagte Wiegand auf MZ-Anfrage. Denn neben den Kosten gibt es weitere Probleme. Dazu gehören beispielsweise der Naturschutz an der Saale oder die Klärung mit den Eigentümern in der Seebener Straße, über deren Häuser die Seilbahn verlaufen würde. Dennoch will Wiegand die Seilbahn noch nicht endgültig beerdigen. „Natürlich werden wir diese Möglichkeit dennoch weiter prüfen“, sagte er.
Neben der Seilbahn haben die Hallenser noch mehr als Hundert weitere Vorschläge zum Zoo. Die werden von Zoodirektor Dennis Müller derzeit geprüft und sollen im September mit in das Gesamtkonzept einfließen. Die meisten Vorschläge gingen zu möglichen neuen Tierarten ein. So wurde unter anderem ein Wolfsgehege mit einer begehbaren Höhle, ein Frosch- und Schlangenhaus und ein Aquarium ins Spiel gebracht
Auch neue Attraktionen haben sich viele Hallenser gewünscht. So wurde eine Sommerrodelbahn vom Reilsberg, ein Hochseilgarten oder ein Kletterwald und die Aufstellung eines Karussells vorgeschlagen. Auch die grundsätzliche Gestaltung des Bergzoos war Bestandteil vieler Vorschläge. Hauptzielrichtung war dabei die Einteilung des Zoos in unterschiedliche Themenbereiche und eine bessere Anordnung der Tierarten. In diese Richtung denkt auch der neue Direktor Müller, der seit dem 1. Mai im Amt ist. Er will die unterschiedlichen Tier-Gehege am Reilsberg besser sortieren. Dazu gehört für ihn beispielsweise die Umsetzung der Erdmännchen-Anlage.
Dazu zählen auch weitere Stellplätze für Autos, beschlossen sind ein zusätzliches Parkhaus, oder beispielsweise die Nutzung der Reilschen Villa, ebenfalls mit Gastronomie und als Sitz der Verwaltung. Die Gesamtkosten für Phase eins sollen rund 21,6 Millionen betragen.
Perspektivisch soll sich das Gelände des Bergzoos in vier moderne und attraktive Themenbereiche gliedern: Patagonien, Regenwälder, Gebirge und Savanne. Die Stadt will durch das veränderte Konzept die Tiere für Besucher besser erlebbar machen. Geplant ist neben einem neuen Bärenhaus auch ein spektakulärer Höhenweg mit einer Hängebrücke über die Savanne. (mz)