Bergzoo Halle: Bergzoo Halle: Veterinäramt macht Privatmann wegen weißem Löwen Auflagen

Halle (Saale) - Der Löwe, der seit einer knappen Woche im Bergzoo Halle vorübergehend untergebracht ist, soll einem privaten Halter, einem Landwirt aus dem Bördekreis, gehören. Der Mann soll vom Veterinäramt Auflagen bekommen haben, die die Vergrößerung des Geheges betreffen sollen. Generell soll er aber die Genehmigung zum Halten von exotischen Tieren haben. Darüber berichtete zuerst die Bildzeitung.

Auf MZ-Anfrage hält sich das zuständige Veterinäramt im Bördekreis bedeckt. „Vom Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Börde gibt es eine veterinärbehördliche Auflassung, gegen die der Empfänger Widerspruch eingelegt hat“, sagt Kreissprecher Uwe Baumgart.

Im Kern der Verfügung gehe es um die Schaffung einer Außenanlage. Fragen, warum und wie viele Löwen der Mann hält und welche Genehmigungen er dafür braucht, beantwortete Baumgart mit Verweis auf das schwebende Verfahren nicht. Für die MZ war der Halter am Montag nicht erreichbar.

Unterdessen legt Karoline Albig, die Zoologische Leiterin des halleschen Bergzoos, Wert darauf, dass der Löwe nicht beschlagnahmt wurde. „Wir wurden von Amtswegen zusammen mit dem Halter kontaktiert“, sagt sie. Der Löwe sei im Zuge der Amtshilfe untergebracht.

Tierschützer kritisieren generell die Haltung exotischer Tiere von Privatleuten. „Aufgrund lascher Gesetze ist es erlaubt, so ziemlich jedes Tier zu halten. Das führt immer wieder zu gefährlichen Situationen“, sagt Friedrich Mülln, Sprecher der Tierschutzorganisation „Soko Tierschutz“. Behörden hätten in der Regel keine Richtschnur für den Umgang mit exotischen Tieren.

„Die Ämter sind ja schon mit der Kontrolle von Kuh- und Schweineställen überlastet. Niemand will einen Exoten beschlagnahmen, weil er schwer unterzubringen ist.“ Insofern sei der Fall aus Halle bemerkenswert. (mz)