Bekannt aus "Babylon Berlin" Bekannt aus "Babylon Berlin": Schauspieler aus Halle und das Glück des Malens

Halle (Saale) - Henning Peker? Ist das nicht ....? Ist er. Der Schauspieler mit dem unverwechselbaren Gesicht spielt in der neuen Staffel der Netflix-Serie „Babylon Berlin“ mit - unter anderem. Denn die Filmografie des gebürtigen Hallensers, Jahrgang ’66, ist lang und nahm in den ’90ern ihren Anfang mit mehreren Polizeirufen, denen bis heute neben mehreren Tatorten zahllose Film- und Fernsehrollen in deutschen und internationalen Produktionen gefolgt sind.
In „Babylon Berlin“, das in den 1920er Jahren spielt, schlüpft Peker in die Rolle des Kriegsheimkehrers Franz Krajewski. Der Filmdreh liege zwar schon vier Jahre zurück, doch an die gute Zusammenarbeit mit Regisseur Tom Tykwer erinnere er sich gern, so Peker.
„Ich habe eigentlich schon immer gerne gemalt“
Peker, der lange auch am halleschen NT auf der Bühne stand, ist allerdings nicht nur ein vielbeschäftigter und begnadeter Schauspieler, sondern auch ein begeisterter Maler. „Ich habe eigentlich schon immer gerne gemalt“, so Peker, der zunächst Tempera und Aquarell bevorzugte, später dann auf Öl umstieg - und blieb.
„Ölmalerei bietet schöne Möglichkeiten, Farbschattierungen und Tiefe ins Bild zu bringen, und im Gegensatz zum schnell trocknenden Acryl kann man viel länger an einem Motiv arbeiten“, so der Künstler, der in seinem kleinen Kröllwitzer Atelier, zehn Fahrradminuten von zu Hause entfernt, beim Malen Abstand und Entspannung findet von anstrengenden Drehtagen. Die es allerdings für ihn wie für viele Schauspieler seit März nicht mehr gegeben hat.
„Alles abgesagt“, sagt Peker und nennt nur zwei Beispiele: Im Magdeburger Polizeiruf hatte er die Rolle eines Gerichtsmediziners, im Sommer wäre er beim Dreh eines Sozialdramas am Set gewesen. Wäre. Hätte. Gäbe es nicht das Virus. „Malen“, sagt er, „ist für mich ein großes Glück.“ Derzeit sei er besonders froh, sich auf diesem Wege künstlerisch ausdrücken zu können. Bei allen Existenzsorgen, die Peker als freiberuflichen Schauspieler derzeit plagen, sei dies seine größte Angst: keine Ideen mehr zu haben. (mz)