Bauprojekt am Hufeisensee Bauprojekt am Hufeisensee: Arbeiten für Halles Golfplatz beginnen

Halle (Saale) - Nur wenige Wochen nach der endgültigen Entscheidung des Stadtrates zum Bau des Golfplatzes am Hufeisensee rollen die ersten Laster. Investor Norbert Labuschke lässt mehrere Tonnen Erde anfahren, die später für die Modellierung des Golfplatzes verwendet werden sollen. „Wir brauchen für ein richtiges Spielerlebnis Hügel und Täler. Dafür brauchen wir viel Erde“, sagte er auf MZ-Anfrage.
Das Erdreich kommt aus dem benachbarten Starpark an der Autobahn 14. Dort baut der Spinndüsenhersteller Enka Tecnica derzeit seinen neuen Sitz samt Produktion auf einer Fläche von 3500 Quadratmetern. „Wir hatten das so abgesprochen, dass wir die Erde übernehmen“, sagte Labuschke.
Allerdings gab es Irritationen über die Rechtmäßigkeit der Arbeiten. Denn ein genehmigter Bauantrag für den Golfplatz liegt bisher nicht vor. Baudezernent Uwe Stäglin sagte auf MZ-Anfrage, dass grundsätzlich keine Baugenehmigung dafür nötig sei. Allerdings überschreite Labuschke mit der angefahrenen Erde die genehmigungsfreie Grenze.
Einen entsprechenden Antrag habe er zunächst nicht eingereicht. „Insofern war es nicht hundertprozentig korrekt“, sagte Stäglin. Der Antrag sei gestern von Labuschke nachgeliefert worden und werde wohl in den nächsten Tagen bewilligt. Bis dahin würden keine neuen LKW mit Erde zum Hufeisensee fahren.
Ob die Anlage später sogar auf 27 Löcher erweitert wird, lesen Sie auf der nächsten Seite.
Richtig beginnen mit den Arbeiten an der 18-Loch-Anlage will Labuschke im November dieses Jahres. „Wir rechnen für Oktober mit einer Baugenehmigung“, sagte er. Spätestens im Frühjahr 2016 soll der Golfplatz fertig sein.
Unklar ist noch, ob die Erweiterung der Anlage auf 27 Löcher kommt. Dazu soll die alte Deponie Kanena genutzt werden. Diese Flächen gehören der Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), die laut einer Ausschreibung bis Ende Oktober für die 32 Hektar mindestens 320.000 Euro haben will. „Das ist ein exorbitanter Preis“, sagte Labuschke. Er werde der LMBV nur sein grundsätzliches Interesse signalisieren, zunächst aber nicht mitbieten.
Im Stadtrat war vor allem die Nutzung der Deponiefläche auf Widerstand von Linken und Grünen gestoßen. Die beiden Fraktionen befürchteten, dass beim Bau des Golfplatzes die Tonschicht zerstört werden und Gifte austreten könnten. Die Mehrheit des Stadtrates aus SPD, CDU und FDP hält diese Befürchtungen für unbegründet und stimmte für den Bau. (mz)
