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Bauboom in Heide-Süd Bauboom in Heide-Süd: Das sind die Pläne für Halles jüngstes Stadtviertel

Von Oliver Müller-Lorey 31.10.2019, 11:00
In Heide-Süd befinden sich Wissenschaft und Wohnbebauung in einer interessanten Symbiose.
In Heide-Süd befinden sich Wissenschaft und Wohnbebauung in einer interessanten Symbiose. Günter Bauer

Halle (Saale) - Heide-Süd gilt als eines der vornehmeren und jüngsten Stadtviertel in Halle und als eines der letzten, das noch nicht vollständig entwickelt ist. Wenige Flächen können noch bebaut werden, bis die Entwicklung abgeschlossen ist. Doch womit die letzten Lücken gefüllt werden, dazu gibt es verschiedene Ideen. Auf einer Bürgerversammlung, einer sogenannten Zukunftswerkstatt, haben die Stadt und andere Akteure am Montagabend über ihre Pläne und die anstehenden Entwicklungen berichtet. Das sind die wichtigsten Punkte:

Stimmung

Die Bürgerinitiative Heide-Süd hat eine Umfrage durchgeführt, in der die Einwohner ihre Wünsche formulieren sollten. Während fast alle mit der Verkehrsanbindung zufrieden sind, fehlt es den Anwohnern an einer Begegnungsstätte, mehr Freizeitangeboten, einer Grundschule, einer Drogerie und einem sogenannten Vollsortimenter-Supermarkt. Also einem Edeka- oder Rewe-Markt. Der Aldi-Discounter, den es schon gibt, reicht vielen nicht aus.

Handel

Doch Besserung in Sachen Handel ist in Sicht. Wie Petra Sachse, Leiterin des Dienstleistungszentrums Wirtschaft, sagte, gehe es vor allem auf drei Flächen voran: am Hubertusplatz, einem großen Baufeld an der Blücherstraße und am Bertha-von-Suttner-Platz. Am Hubertusplatz soll ein Nahversorgungszentrum entstehen. Edeka sei dafür in Gesprächen mit einem Investor und - das ist neu - auch mit dem Uniklinikum, das direkt gegenüber liegt und auch für Gesundheitsdienstleistungen im neuen Zentrum sorgen könnte. „Es wird bald ein Konzept vorliegen“, so Sachse.

Neuigkeiten gibt es ihr zufolge auch vom Bertha-von-Suttner-Platz. „Dort wurde ganz frisch ein Investor gewonnen. Den Plan hat der Stadtrat am Mittwoch schon auf der Tagesordnung.“ Der Investor soll einen kompletten Komplex mit Wohnungen und Nahversorgung planen. „Wir hoffen auf einen Vollsortimenter“, sagte Sachse. Im Bereich der Blücherstraße ist die Ansiedlung eines Rewe-Marktes nach wie vor Streitpunkt. Dafür müsste der Bebauungsplan noch vom Stadtrat geändert werden.

Bildung

Viele Einwohner Heide-Süds vermissen eine Grundschule. Nicht mehr lange, kündigte die Leiterin der evangelischen Grundschule an, die derzeit noch in Heide-Nord sitzt, aber nach Heide-Süd umziehen soll. Ein Architekturbüro ist derzeit damit beauftragt, die neue Schule zu planen. Zunächst soll eine dreizügige Grundschule entstehen, die später zur Gemeinschaftsschule aufwächst. Das bedeutet: Gemeinsames Lernen von der ersten bis zur zehnten Klasse. Im Sommer 2020 soll der Bauantrag abgegeben werden.

Wissenschaft

Ulf-Marten Schmieder vom Technologiepark Weinbergcampus stellte die Pläne für den Wissenschaftsstandort vor, der nach seinen Angaben zur Top Ten in Deutschland zählt. Praktisch alle außeruniversitären Forschungsinstitute planen in den kommenden Jahren Erweiterungen. Außerdem werde die medizinische Fakultät der Uni Halle auf lange Sicht von der Magdeburger Straße nach Heide-Süd ziehen und dort auch neue Gebäude errichten, wie etwa das sogenannte Theoretikum.

Freizeit

Die Eissporthalle, die in der Nähe von Heide-Süd liegt, soll bis 2023 ausgebaut werden. Wie die Stadt mitteilte, werden die Parkplätze mehr als verdoppelt. Außerdem werden die derzeit provisorischen Tribünen durch feste ersetzt und es wird eine hochwertige Lüftungsanlage eingebaut. Die Bauarbeiten sollen jeweils in den Saisonpausen stattfinden, um den Betrieb nicht zu behindern.

Der Skater- und BMX-Verein „Congrav“ plant zudem, den „Der Blaue“ genannten Skatepark in Heide-Süd zu erneuern und fit für, auch bundesweit beachtete, Events zu machen. Eröffnung könnte im Sommer 2022 sein. (mz)