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Neuzugang  Basketball: Halle Lions-Trainer Spandauw begeistert von Neuzugang Sara Hammond

Von Alina Hartmann und Christoph Karpe 15.09.2016, 17:12
Sara Hammond beobachtet das Training der Lions.
Sara Hammond beobachtet das Training der Lions. Schulz

Halle (Saale) - Nach dem Training in der Sporthalle Lettin nutzte Sara Hammond die Zeit für einige Minuten Entspannung. Der US-amerikanische Neuzugang der Halle Lions saß in der Sonne, schloss für ein paar Sekunden die Augen. „Ich liebe es, wenn es so schön warm ist“, sagte die 23-Jährige mit ihrem leichten amerikanischen Südstaaten-Akzent, „das erinnert mich an Zuhause.“

Die 1,88 Meter große Hammond, die bei den Lions auf der Center-Position zum Einsatz kommen soll, stammt aus dem warmen Süden der USA. Genauer gesagt aus dem kleinen Mount Vernon im Bundesstaat Kentucky. 2.500 Einwohner zählt das Städtchen. Dort sei es sehr familiär, jeder kenne jeden, erzählt Hammond.

Hammond ist ein "Hometown Hero"

Vor allem: Jeder kennt sie. Seit sie die örtliche Highschool zu drei regionalen Meisterschaften und 2011 sogar zur Staatsmeisterschaft von Kentucky führte, ist Hammond in Mount Vernon ein Star, ein „Hometown Hero“. Ihr zu Ehren wurde auf dem Campus der Highschool sogar ein Schild aufgestellt: „Home of Sara Hammond“ - Heimat von Sara Hammond steht darauf. Dazu werden ihren zahlreichen sportlichen Auszeichnungen aufgezählt.

Dass Sara Hammond diese erreichte, verwundert nicht wirklich. Ihre außerordentlichen Basketball-Fähigkeiten wurde ihr praktisch in die Wiege gelegt. „Mein Vater war ein sehr guter Spieler, und meine beiden Geschwister spielen auch“, erzählt sie. Und nicht nur wegen des Sports: Die Verbundenheit zur Familie ist groß. Das war auch der Grund, warum sich Hammond nach ihrer erfolgreichen Highschool-Zeit dafür entschied in Louisville ans College zu gehen, um dort zu studieren und in der College-Liga Basketball zu spielen. Louisville ist nur zwei Stunden von Mount Vernon entfernt.

Hammond: „Es fiel mir anfangs sehr schwer, ich hatte großes Heimweh“

Umso extremer war der Schritt nach Europa. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres vierjährigen Studiums in Trainingswissenschaften und diversen Erfolgen mit den „Cardinals“, dem Basketball-Team von Louisville, wagte Hammond 2015 den Sprung nach Europa. Sie heuerte für eine Saison beim spanischen Erstligisten Ferrol an. Zum ersten Mal verließ sie dafür den Süden der USA für länger als zwei Wochen. „Es fiel mir anfangs sehr schwer, ich hatte großes Heimweh“, berichtet Hammond, „doch im Rückblick hat mir das Jahr in Spanien sehr geholfen, mich als Person zu entwickeln.“

So gereift soll Hammond nun bei den Lions eine Führungsrolle übernehmen. Trainer René Spandauw ist nach wenigen Wochen gemeinsamen Trainings begeistert vom US-amerikanischen Neuzugang. „Sie passt optimal in unser Konzept vom Tempo-Basketball“, meint er. „Sie hat einen Körper wie eine Centerin und zugleich die Dynamik einer Aufbauspielerin.“ Dazu bringe Hammond großes Spielverständnis mit. „Sie sieht ihre frei stehende Mitspielerin. Sie ist voll eingeschlagen, hat sportlich meine Erwartungen sogar übertroffen“, sagt der Holländer fast euphorisch.

Es ist aber nicht nur die sportliche Komponente, die Spandauw an Hammond schätzt. „Auch menschlich ist sie voll eingeschlagen, aber da war ich mir eigentlich vorher schon sicher“, sagt der Trainer. „Nicht zuletzt deshalb ist sie neben Lauren Engeln und Laura Hebecker eine der drei Kapitäne.“ Mit Trainer Spandauw dürfte Hammond während ihrer Zeit in Halle übrigens eine besonders intensive Beziehung pflegen. Und das hängt nicht nur mit der für sie vorgesehenen Rolle als Führungsspielerin der Lions zusammen. Hammmond hat nämlich ein klares Ziel für die Zeit nach der Karriere: Sie will Basketball-Trainerin werden.

Zweite Leidenschaft: Country-Music

Anschauungsunterricht kann da nicht schaden. Beim holländischen Erfolgscoach oder via TV. Wann immer Hammond Zeit zwischen den Trainingseinheiten der Lions findet, schaltet sie die US-Sendung „Sports Center“ ein, um sich in Sachen Baseball, American Football oder Fußball auf den neusten Stand zu bringen.

Es gibt aber noch eine zweite Leidenschaft neben dem Sport: „Ich bin ein großer Fan von Country Music“, sagt Hammond. Daher steht auch jetzt schon fest, wo die Trainer-Laufbahn später gestartet werden soll: In Nashville, Tennessee, dem Mekka der Country-Music. Dort sei es dazu ländlich genug für eine familiäre Atmosphäre. Und warm ist es auch. Also, einfach perfekt für Sara Hammond.