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BasketballBasketball: Der Vollzeit- Rückkehrer

Von Ronny Banas 25.09.2013, 19:18
Eine von vielen Aufgaben: Felix Heise trainiert die U 12 der Basketballer des USV Halle.
Eine von vielen Aufgaben: Felix Heise trainiert die U 12 der Basketballer des USV Halle. Schulz Lizenz

Halle/MZ - Es gibt ein Foto, auf dem Felix Heise mit einer großen Pizza irgendwo in Braunschweig steht. Heise, der Basketballer der USV Halle Rhinos, sieht entspannt aus, so als hätte er alle Zeit der Welt, abends, wenn man mal abschalten kann.

Zwei Vereine, vier Aufgaben

Diese Zeiten dürften nun allerdings erst einmal vorbei sein oder zumindest weniger werden. Zwar dürfte es auch in Halle genügend Pizzerien geben, bei denen es sich der 20-Jährige schmecken lassen kann, einzig die Zeit wird ihm wohl fehlen. Denn Heise ist zurück bei seinem alten Verein, den Rhinos. Und dachte sich, wenn schon wieder nach Halle, dann richtig. Nicht nur, dass er eine Doppellizenz hat und demnach für die Rhinos in der Regionalliga und den Zweitligisten BSW Sixers aus Sandersdorf auflaufen darf und will. Neben fünf Mal Training pro Woche trainiert er auch noch die U 12 der Hallenser. Und es geht noch weiter. „Ich absolviere noch mein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim USV“, sagt Heise. „Das heißt, dass ich nebenbei noch Basketball-AGs in Schulen betreue.“

Der Mann scheint keinen Schlaf zu brauchen, ob sein Zimmer in der neuen WG ein Bett hat, ist nicht bekannt. Viel Zeit zum Ausruhen kann jedenfalls nicht bleiben.

Schritt zurück?

Aber warum das alles? Heise wechselte vor zwei Jahren nach Braunschweig, um dort zunächst in der Nachwuchs-Bundesliga zu spielen und später eine Saison im Zweitliga-Kader aufzulaufen. Genauer gesagt Drittliga-Kader, denn sowohl die Braunschweiger, als auch die Sandersdorfer Sixers spielen in der Pro B, also nach der BBL und der Pro A dritten Liga in Deutschland. Jetzt die Rückkehr nach Halle in die Regionalliga. „Nein, ein Rückschritt ist es nicht. Ich werde ja für Sandersdorf auch zweite Liga spielen“, meint er. Eigentlich sei es sogar ein Sprung nach vorn.

Berufsziel: Sportlehrer

Nicht nur für ihn, der jetzt mit seiner Erfahrung der Mannschaft helfen will. „In der Oberliga war das Team letzte Saison schon gut. Jetzt in der Regionalliga wird es schwerer. Und da hoffe ich, dass ich uns weiterbringen kann.“ So, wie man eben helfen kann, wenn man in zwei Vereinen zur gleichen Zeit spielt. „Das wird schon gutgehen“, sagt Heise. Wobei das nicht leicht scheint. Montags bis mittwochs Training in Sandersdorf, Donnerstag und Freitag in Halle. Dazwischen Kurse, Nachwuchstraining und Organisatorisches. Freizeit? „Hab ich kaum, es dreht sich alles um Basketball“, so Heise.

Umso weniger überrascht es, was er vorhat, wenn das FSJ im August kommenden Jahres vorbei ist. „Ich werde Sport auf Lehramt studieren, wenn alles klappt.“ Und die große Zukunft als Basketballer? Da macht er sich keinen Stress und nimmt die Dinge so, wie sie kommen. „Ich will mich durchsetzen. Mein Ziel ist es, in der zweiten Liga auf durchschnittlich 20 Minuten Spielzeit zu kommen. Das wäre schon etwas.“

Nach einer halben Stunde Gespräch muss Felix Heise wieder weg. Die Zeit drängt, natürlich. Vorstandssitzung bei den Basketballern des USV. Training muss heute mal ausfallen. Und die Pizza vermutlich auch schon wieder.