1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Balloon-Fiesta in Halle: Balloon-Fiesta in Halle: Imposanter Anblick am Himmel und Aufregung am Boden

Balloon-Fiesta in Halle Balloon-Fiesta in Halle: Imposanter Anblick am Himmel und Aufregung am Boden

Von katja pausch 20.07.2014, 18:00
Mehr als 20 Heißluftballone stiegen zur ersten Balloon-Fiesta auf der halleschen Galopp-Rennbahn in den Himmel.
Mehr als 20 Heißluftballone stiegen zur ersten Balloon-Fiesta auf der halleschen Galopp-Rennbahn in den Himmel. Schlüter Lizenz

halle (Saale)/MZ - Sie sind ein echter Blickfang am Himmel. Wer die vielen bunten Heißluftballons am Wochenende über Halle aus der Ferne zu sehen bekam, war begeistert vom imposanten Anblick. Für einen Schrecken und helle Aufregung sorgten die Ballone der Balloon-Fiesta allerdings bei jenen, denen ein paar der riesigen Fahrgeräte extrem nahe kamen. Am Sonnabend und Sonntag fuhren Ballone in geringem Abstand über den Dächern von Häusern in Kröllwitz und Dölau hinweg. Und bereits am Freitagabend hatte sich zudem eine spektakuläre außerplanmäßige Landung im Stadtteil Neustadt ereignet - mitten in einem Wohngebiet.

Dabei war ein Heißluftballon in Sputnik-Form auf einem von Häusern eng umbauten Parkplatz niedergegangen - vor erschrockenen Passanten und Anwohnern. Als „bedrohlich“ empfand beispielsweise Bernhard Wagner das Geschehen. Die Feuerwehr war mit mehreren Fahrzeugen und einer Höhensicherungstruppe vor Ort, ihr Einsatz war aber nicht nötig.

Viktor Albrecht, Ballonfahrer aus Bünde bei Bielefeld und Pilot des Heißluftballons, sieht das Ganze weniger dramatisch. „Was für Zuschauer spektakulär aussieht, ist für uns normal“, sagt Albrecht. „Der Wind war eingeschlafen, und da ein Ballon bis zum Sonnenuntergang wieder am Boden sein muss, war die Landung einfach dran“, erklärt er auf MZ-Nachfrage.

„Es war eine stinknormale Landung, lediglich, dass die Ballonhülle so hoch ist wie die umstehenden Häuser, war vielleicht etwas bedrohlich für die Anwohner“, so Albrecht, der zwölf Jahre Fahrpraxis hat. Gerüchte, er sei mit seinem Korb auf einem Auto gelandet, seien „absoluter Unsinn. Wir sind als Ballonfahrer zuallererst der Sicherheit verpflichtet.“

Nur eine Sicherheitslandung

Das sieht Tino Richert vom halleschen Unternehmen „Luft und Liebe“ genauso. Richtig entschieden habe der Kollege, so Richert, einziger Hallenser im internationalen Teilnehmerfeld der Fiesta. Beim Ballonfahren spreche man nicht wie bei der Luftfahrt von Not-, sondern von Sicherheitslandung. „Beim Ausfall eines der zwei Brenner etwa könnte der Pilot auch weiterfahren, doch vorsichtshalber landet er, um nichts zu riskieren“, nennt Richert ein Beispiel. Ballonpiloten hätten keinen Landeplatz wie ein Flugzeug, sondern dürften überall landen. Gefährlich seien nur Freileitungen und Wald, doch vorausschauendes Fahren sei nun mal das A und O.

Auch Veranstalter Hans-Peter Wohlfahrt betrachtet die erste Balloon-Fiesta in Halle als gelungen. Rund 10 000 Besucher hätten seit Donnerstag Angebote wie zum Beispiel das Ballonglühen besucht. Das Ganze sei ausbaufähig.

Tino Richert vom halleschen Unternehmen „Luft und Liebe“ macht seinen Ballon für den Start klar.
Tino Richert vom halleschen Unternehmen „Luft und Liebe“ macht seinen Ballon für den Start klar.
jens schlüter Lizenz