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Hauptbahnhof Halle Bahnhof Halle eine Woche voll gesperrt

Von Julia Rau 22.11.2016, 05:10
Blick auf den Hauptbahnhof in Halle (Saale).
Blick auf den Hauptbahnhof in Halle (Saale). dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - In dieser Woche ist der Hauptbahnhof in Halle voll gesperrt. Zum dritten Mal seit Sommer vergangenen Jahres und so lange wie noch nie, fährt kein einziger Zug von und nach Halle. Modernisierungsarbeiten des Bahnknoten Halle bedingen die Einschränkungen.

Mehr als 50 neue Weichen am Hauptbahnhof Halle

In dieser Woche wird neue Software auf Stellwerke aufgespielt. Außerdem werden die Leit- und Sicherungstechnik, darunter mehr als 50 Weichen, zehn Kilometer Gleise, Oberleitungen und Signale, überprüft und in Betrieb genommen. „Wir simulieren in dieser Woche sozusagen den Betrieb aus der kommenden Woche, wenn wieder alle Züge fahren“, erklärt Thomas Herr von der DB Netz AG, Leiter des Ausbauprojektes in Halle.

Bei dieser Trockenübung prüfen 40 Bauüberwacher, ob die aufgespielte Software funktioniert, wie sie soll, die Weichen sich zum Beispiel tatsächlich verstellen, wenn die Software es verlangt. Dass sich bei der Kontrolle erhebliche Fehler aufzeigen, die sogar zu Verzögerungen führen könnten – beinahe unmöglich, wie Herr sagt. Die Technik habe etliche Prüfstadien durchlaufen, „sonst hätten wir die Vollsperrung gar nicht gemacht.“

Die Bauüberwachung arbeitet während der Vollsperrung in Schichten. Rund um die Uhr und minutengenau sind alle Abläufe getaktet. Schon am Dienstag um 13 Uhr soll „Achsfreiheit“ gegeben sein. Das bedeutet, dass alle Weichen geschlossen und alle Fahrzeuge, die auf den Gleisen stehen, weggebracht worden sein müssen.

Hauptbahnhof Halle: 30.000 Reisende müssen Bus fahren

Zeitgleich mit der Abnahme gehen die Bauarbeiten an der Ostseite des Bahnhofes weiter. In dieser Woche werden deshalb neben den Technikern und Bauüberwachern noch 400 Bauarbeiter auf dem Bahnhof arbeiten. Deutlich weniger als üblich. Normalerweise ackern 550 bis 750 Menschen. „Da während der Überprüfungen alle Gleisen frei sein müssen und keine Baufahrzeuge im Weg stehen dürfen, werden weniger Bauarbeiter da sein“, so Herr. Die Arbeiten sind laut Herr so abgestimmt, dass sich Bauarbeiter und Abnahmeleiter nicht in die Quere kommen.

Am kommenden Montag, dem 28. November, ab 4 Uhr geht der Bahnhof wieder ans Netz. Bis dahin müssen 30.000 Zugreisende, die den Bahnhof sonst nutzten, auf Busse umsteigen. 60 Ersatzbusse fahren den Halt in der Ernst-Kamieth-Straße an. Der Fernverkehr hält in Dessau und Bitterfeld. Der S-Bahnverkehr ist in dieser Woche eingestellt. Eine vollständige Übersicht bietet die Bahn auf ihrer Internetseite an. (mz)