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AWO Einrichtung in Neustadt schließt AWO Einrichtung in Neustadt schließt: Kleiderkammer bekommt kein neues Quartier

Von Silvia Zöller 03.02.2016, 16:20
Eine Mitarbeiterin sortiert Kleidungsstücke in die Regale einer Kleiderkammer
Eine Mitarbeiterin sortiert Kleidungsstücke in die Regale einer Kleiderkammer Michael Thomé Lizenz

Halle (Saale) - Auch wenn gebrauchte, kostenlose Kleidung gerade in diesen Wochen und Monaten dringend von Bedürftigen benötigt wird, so schließt die Kleiderkammer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Neustadt zum 1. März. „Die Sicherheit geht vor, es bestand Gefahr im Verzug“, so Awo-Sprecherin Katharina Lipskoch. In der gut gefüllten Kleiderkammer in der Telemannstraße habe zu viel Material auf zu wenig Raum gelagert, was Probleme beim Brand- und Arbeitsschutz mit sich gebracht habe.

Auch seien Fluchtwege zu eng gewesen. Nur ein Umzug hätte die Situation verbessern können - aber andere Räume stünden nicht zur Verfügung. Deshalb hat die Geschäftsführung die Schließung veranlasst.

Nicht immer gut besucht

Zudem sei trotz des großen Bedarfs an der Second-Hand-Bekleidung im Allgemeinen die Nachfrage sehr ungleichmäßig gewesen. Mal seien wenig Interessenten zu den Öffnungszeiten gekommen, dann sei es wieder sehr voll gewesen: „Die Kleiderkammer war nicht ständig sehr gut besucht“, sagt Katharina Lipskoch. Damit kommt das Aus der einzigen Kleiderkammer des Awo-Regionalverbandes in Halle und dem Saalekreis. „Es ist kein Ausweichquartier geplant“, so Katharina Lipskoch. Die beiden anderen Einrichtungen der Awo, die in dem Haus untergebracht sind, seien jedoch nicht von der Schließung betroffen. Eine Gruppe für ambulant betreutes Wohnen und der Hort laufen weiter. Bis zur Schließung am 1. März gelten die Öffnungszeiten der Kleiderkammer uneingeschränkt weiter. So werden hier montags und dienstags von 12 bis 18 Uhr und mittwochs bis freitags von 9 bis 15 Uhr Besucher empfangen.

Verteilung auf andere Einrichtungen

„Vor der Schließung werden wir auch in Flüchtlingsunterkünften nachfragen, ob dort noch Bekleidung benötigt wird“, betont die Awo-Sprecherin. Restbestände sollen auf andere Kleiderkammern verteilt werden. In Halle betreiben auch die Caritas, die Stadtmission und das Deutsche Rote Kreuz solche Einrichtungen. Weitere Vereine bieten ausschließlich gebrauchte Kinderkleidung, Spielsachen, teilweise auch Kinderwagen an, so die Familienetage der Franckeschen Stiftungen oder der CVJM in der Neustädter Lilienstraße.

Die Stadt Halle hat eine Liste von Anlaufstellen für Bekleidung, Hausrat, Möbel und andere Sachspenden auf ihrer Internetseite veröffentlicht: www.halle.de

(mz)