Auf einen Glühwein mit ... Auf einen Glühwein mit ...: Hilmar Eichhorn ist nur auf der Bühne ein Weihnachtshasser

Halle (Saale) - Bis zum Heiligabend treffen wir prominente Hallenser auf dem Weihnachtsmarkt, die bei einem Glühwein erzählen, wie sie das Fest feiern - oder in der Kindheit gefeiert haben. Den Anfang macht Hilmar Eichhorn.
Viel Zeit für einen Glühwein hat der vielgefragte Schauspieler nicht. „Eigentlich gar keine“, sagt er, kommt dann aber doch zum weihnachtlich geschmückten Stand an der Glühweinpyramide - direkt nach der Vorstellung im Neuen Theater. Es ist die 87. Aufführung der „Weihnachtsgeschichte“, in der Eichhorn seit sieben Jahren die Hauptrolle spielt. Und immer ist das Stück ausverkauft - die „Weihnachtsgeschichte“ ist eben Kult ...
Hilmar Eichhorn: „Für einen Schauspieler ist die Adventszeit beruflich natürlich eine der aktivsten im ganzen Jahr“
„Für einen Schauspieler ist die Adventszeit beruflich natürlich eine der aktivsten im ganzen Jahr“, sagt der 64-Jährige, der bei jeder Aufführung zwei Stunden auf der Bühne steht und voll gefordert ist. Zusätzlich stehen täglich Proben an, und auch in anderen Stücken ist Eichhorn beschäftigt. „Die Köstlichkeiten der Adventszeit kann ich daher nur mit großer Disziplin genießen“, so Eichhorn, der fit und gesund bleiben will - und muss. Auf seinem täglichen Weg zum NT, der ihn über den Weihnachtsmarkt führt, kommt er aber um ein paar gebrannte Mandeln oder Kartoffelpuffer trotzdem nicht herum.
Zwölf Vorstellungen stehen noch bis Ende Dezember auf dem Plan - auch sie sind alle ausverkauft. Weihnachten findet für Eichhorn also eher auf der Bühne als zu Hause statt. „Ich feiere sowieso lieber Silvester“, so der gebürtige Sachse, der einen Tag vor Heiligabend, am zweiten Feiertag und dann noch einmal am 27. Dezember, in Charles Dickens „Weihnachtsgeschichte“ den verbitterten Geizhals Ebenezer Scrooge spielt. Der ist bekanntlich ein übler Weihnachtshasser.
Hilmar Eichhorn: „Ich komme aus Dresden, also sollte es auch Dresdner Stollen sein“
Nicht so Eichhorn. Für ihn gehören Gans und Christstollen zum Fest. „Ich komme aus Dresden, also sollte es auch Dresdner Stollen sein“, lacht Eichhorn, der sich mit leuchtenden Augen an Weihnachten in seiner Kindheit erinnert. „Opa war der Weihnachtsmann, sein Haus im Erzgebirge mit rauchendem Schornstein war der Inbegriff von Weihnachten“, so Eichhorn. Die Großmutter habe, wie damals üblich, Stollen gebacken. „Die reiften im Kleiderschrank, der dafür extra leer geräumt wurde, nach“, so Eichhorn, der sich damals in das duftende Schlafzimmer geschlichen und Rosinen genascht hat - zum Ärger der Großmutter ...
Als Kind hatte Eichhorn auch Klavier spielen gelernt, und Musizieren gehörte zum Fest - die Mutter spielte Klavier und Akkordeon. Doch Hilmars Stärke lag woanders: „Ich habe dann doch lieber geschauspielert.“ (mz)