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Attentat mit zwei Toten in Halle Attentat mit zwei Toten in Halle: Prozess gegen Stephan B. beginnt schon im Juli

24.05.2020, 17:36
Der mutmaßliche Rechtsextremist Stephan B. (in weißem Overall) wird von Polizisten in Karlsruhe aus einem Hubschrauber gebracht. 
Der mutmaßliche Rechtsextremist Stephan B. (in weißem Overall) wird von Polizisten in Karlsruhe aus einem Hubschrauber gebracht.  dpa

Berlin - Der Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter von Halle an der Saale kann einem Bericht zufolge doch schon im Juli beginnen.

Erster Verhandlungstag könnte der 21. Juli sein, berichtete der „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe) unter Berufung auf Justizkreise. Bislang war damit gerechnet worden, dass der Prozess vor dem Oberlandesgericht Naumburg wegen der Corona-Pandemie erst im September eröffnet wird.

Der Berliner Rechtsanwalt Onur Özata, der einen Nebenkläger in dem Prozess vertritt, sagte dem „Tagesspiegel“: „Das Gericht scheint entschlossen zu sein, relativ schnell über Schuld und Unschuld von Stephan B. verhandeln zu wollen.“

Attentat von Halle: Anklage wegen zweifachen Mordes gegen Stephan B.

Dabei dürfe aber die Aufklärung der Tat „nicht ins Hintertreffen geraten“. Ihm sei es ein Anliegen, „dass nicht nur die Geschichte des Täters erzählt wird, sondern auch die vielen Opfer Gelegenheit bekommen, ihre Stimme zu erheben“, sagte Özata.

Die Bundesanwaltschaft hatte im April Anklage gegen B. unter anderem wegen zweifachen Mordes erhoben. B. soll am 9. Oktober während der Feierlichkeiten zum jüdischen Feiertag Jom Kippur versucht haben, bewaffnet in die Synagoge von Halle einzudringen und die dort versammelten Menschen zu töten.

Nachdem ihm dies nicht gelang, erschoss er den Ermittlungen zufolge auf offener Straße eine Frau, drang in einen Dönerimbiss ein und tötete dort einen Mann. Auf seiner Flucht verletzte er zwei weitere Menschen schwer. Die Ermittler gehen davon aus, dass B. aus antisemitischen und rassistischen Motiven handelte. (afp)