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Arbeitsmarkt in Halle Arbeitsmarkt in Halle: Medikamente per Mausklick

Von Peter Godazgar 27.02.2014, 20:51
Blick in die Lagerhalle: Mehr als 6 000 Medikamente sind stets vorrätig.
Blick in die Lagerhalle: Mehr als 6 000 Medikamente sind stets vorrätig. Felix Adler Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Weiblich und jung - mit diesen beiden Attributen lässt sich die Altersstruktur der „Zur Rose Pharma GmbH“ beschreiben. Durchschnittlich 33 Jahre sind die Mitarbeiter alt - und 70 Prozent sind Frauen. In diesem Jahr feiert das hallesche Unternehmen seinen zehnten Geburtstag; am Donnerstag war es Gastgeber der Vorstellung des neuen Arbeitsmarktberichts, den die Chefin der halleschen Agentur für Arbeit, Petra Bratzke, traditionell bei Firmen der Region präsentiert.

Wegen der guten Randbedingungen habe man sich im Jahr 2004 bewusst für den Standort an der Thüringer Straße in Halle entschieden, sagte Personalchefin Sabine Schaffarczyk. Damals fing man mit 30 Beschäftigten an, inzwischen zählt die Versandapotheke 79 Mitarbeiter; bei der angegliederten gleichnamigen Apotheke arbeiten weitere 25 Mitarbeiter. Hinzu kommen im Versandhandel bis zu 60 geringfügig beschäftigte Studenten sowie: zwölf Auszubildende.

„Aber es lohnt sich“

Lob gab es von Agenturchefin Bratzke aber vor allem für die Bemühungen zur Wiedereingliederung von schwerbehinderten oder älteren Arbeitnehmern und benachteiligten Jugendlichen. Dies sei in der Praxis „nicht einfach“, sagte Sabine Schaffarczyk. Es koste viel Kraft und Zeit - „aber es lohnt sich“. Zuletzt fand ein 54-jähriger Mann nach einem Schlaganfall eine neue berufliche Zukunft in der Versandapotheke. Diese Bemühungen werden auch anderswo honoriert. Seit 2011 war das Unternehmen dreimal in Folge Preisträger beim „Top Job“-Wettbewerb.

Was die Auslastung angeht, so ist am Standort Halle noch „Luft nach oben“. In der gut 3.000 Quadratmeter großen Logistikhalle können pro Tag bis zu 10.000 Bestellungen abgearbeitet werden, sagte die Leiterin des operativen Geschäfts, Madlen Arnold. Derzeit seien es 3.000 bis 5.000. Ständig auf Lager seien rund 6.000 Medikamente; Platz ist für mehr als das doppelte. An eine Aufstockung des Personals sei aber nicht gedacht, so Madlen Arnold.

Die „Zur Rose“-Gruppe, zu der die hallesche „Zur Rose Pharma GmbH“ gehört, ist in vier Ländern aktiv. Gegründet 1993 in der Schweiz, expandierte das Unternehmen nach Deutschland (eben nach Halle), als hier im Jahr 2004 der Versandhandel mit Arzneimitteln erlaubt wurde. 2012 übernahm „Zur Rose“ die holländische Versandapotheke „Doc Morris“. Gemeinsam teilt man sich den Markt ordentlich auf: Während „Zur Rose“ vor einem Jahr eine Kooperation mit der „dm“-Drogeriekette einging, hat „Doc Morris“ eine Zusammenarbeit mit dem Konkurrenten „Rossmann“ vereinbart. Ebenfalls zum Verbund gehört die VfG Versandapothekengruppe, die ihren Stammsitz in Tschechien hat.