Anspruch auf Leistungen Anspruch auf Leistungen: Halle bleibt Hochburg für Hartz IV-Berechtigte

Halle (Saale) - In Sachsen-Anhalt sind weniger Menschen auf Hartz IV angewiesen als vor fünf Jahren. Derzeit haben 14,3 Prozent der Bevölkerung unter 67 Jahren Anspruch auf Hartz-IV-Leistungen, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Halle mitteilte. Vor fünf Jahren waren es noch fast 17 Prozent. Allerdings liegt die Zahl der Hilfebedürftigen in Sachsen-Anhalt noch immer deutlich über dem deutschlandweiten Durchschnitt von 9,4 Prozent.
Den höchsten Anteil von Hartz-IV-Berechtigten gibt es in den großen Städten. In Halle ist mit knapp 20 Prozent etwa jeder fünfte Bewohner betroffen, in Magdeburg sind es 17,7 Prozent oder etwa 32.000 Menschen. Die niedrigste Quote hat der Bördekreis mit 9,3 Prozent.
Armutsrisiken vor allem in städtischen Ballungsräumen und strukturschwachen Gebieten
„Heute ist es so, dass sich Armutsrisiken vor allem in städtischen Ballungsräumen und strukturschwachen Gebieten finden, in denen sich verschiedene soziale Problemlagen konzentrieren“, erklärte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. In den Städten gebe es viele Alleinerziehende, Ein-Personenhaushalte oder auch Menschen aus anderen Ländern, die bei der Jobsuche vor hohen Hürden stünden.
Trotz der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gebe es besonders für die großen Kommunen viele soziale Herausforderungen, sagte Senius. „Hier muss verstärkt in soziale Infrastruktur und Sozialarbeit investiert werden, wenn man die Herausbildung von sozialen Brennpunkten verhindern will.“ (dpa)