An- und Verkauf "Flodder's" in Halle: An- und Verkauf "Flodder's" in Halle: Schon der zweite Stein-Angriff

Halle (Saale) - Mit Pflastersteinen sind in der Nacht zu Dienstag fünf Schaufenster eines An- und Verkaufgeschäftes in der Geiststraße in Halle zerstört worden. Dabei wurden auch Möbel und Auslagen hinter den Scheiben beschädigt. Laut Polizei war es nicht der erste Angriff auf den Laden in jüngster Zeit. Schon im Oktober wurden die Schaufenster eingeworfen, im November ein Firmen-Transporter beschmiert. Zu den Tätern hat die Polizei laut Sprecherin Anja Koppsieker noch keine Spur. Auch zu den Motiven der Angriffe gebe es bislang keine Erkenntnisse. Angaben zum entstandenen Gesamtschaben lagen gestern ebenfalls noch nicht vor.

Der An- und Verkauf namens „Flodder’s“ handelt vornehmlich mit Möbeln. Laut Mitbetreiberin Yvonne Berktold, die das Geschäft gemeinsam mit ihrer Schwester Anette Kochmann seit 1997 führt, werden mit den Gebrauchtmöbeln auch Sozialwohnungen und Unterkünfte für Asylbewerber ausgestattet. „Wir geben da immer etwas mehr dazu, als die Bezugsscheine eigentlich ermöglichen“, so Yvonne Berktold. Gerade deshalb könne sie nicht verstehen, dass der Laden immer wieder derart heftig attackiert wird. Auch sie könne sich nicht erklären, wie dieser Hass zustande kommt.

Denn nicht nur das Geschäft selbst wurde Ziel der Angriffe. „Auf den Reifen unseres Transporters hat ein Brandsatz gelegen. Nur durch Glück hat der nicht gezündet.“

Seit den ersten Vorfällen im Herbst vergangenen Jahres wird der Laden mit Videokameras überwacht. Die haben das Geschäft und dessen Eingang im Blick. Derzeit wird das Material aus der Nacht zum Dienstag von der Polizei ausgewertet. Das Video der privaten Anlage zeigt laut Yvonne Berktold sechs Personen, die in der Nacht zu Dienstag gegen 2 Uhr mit Pflastersteinen die Scheiben einwarfen und sich an dem Transporter zu schaffen machten. Bemerkt wurde der Schaden allerdings erst kurz vor 6 Uhr am Dienstagmorgen. „Die ganze Aktion hat gerade einmal eine Minute gedauert. Aber vielleicht hat ja doch ein Anwohner etwas gesehen“, so die Ladenbetreiberin.

Die Vorfälle aus dem Herbst 2015 werden inzwischen von der Staatsanwaltschaft in Halle bearbeitet. Allerdings konnte die Polizei laut Sprecherin Koppsieker bisher keinen Täter ermitteln und musste die Akten ergebnislos an übergeben. (mz/jam/siki)