"Alfons Zitterbacke" "Alfons Zitterbacke": Was Komiker Olaf Schubert am Set des DDR-Klassikers macht

Halle (Saale) - Gelangweilt schauen die Schüler von ihren Chemiebüchern auf zum Lehrerpult. Dort türmen sich allerlei Gläser, kleine Fläschchen und Reagenzgläser mit bunten Flüssigkeiten. Plötzlich knallt es, alle schrecken auf und der Lehrer beginnt begeistert vom „Wunder der Chemie“ zu erzählen.
Doch etwas ist anders in diesem Chemie-Unterricht: Der „Lehrer“ ist Comedian und Schauspieler Olaf Schubert, die Schüler sind Komparsen und rundherum steht ein großes Kamerateam mit jeder Menge Equipment.
Diese Prominenten spielen bei „Alfons Zitterbacke“ mit
Denn seit Dienstag wird rund sieben Wochen lang an verschiedenen Standorten in und um Halle der neue Kinofilm „Alfons Zitterbacke“ gedreht - mit jeder Menge Schauspielstars wie Alexandra Maria Lara, Devid Striesow, Katharina Thalbach, Bürger Lars Dietrich, Wolfgang sowie Stephanie Stumph und dem bekannten „Zorn“-Schauspieler Axel Ranisch.
Die Rolle des kleinen Jungen mit dem Spott-Namen übernimmt Tilman Döbler. Der 2006 geborene Schüler aus Berlin spielte bereits in „Zuckersand“ mit und erhielt in diesem Jahr den Grimme-Preis.
„Zorn“-Regisseur Mark Schlichter in Halle
Auch Regisseur Mark Schlichter ist in Halle bereits bekannt, von den „Zorn“-Verfilmungen. Er holt den kleinen Alfons Zitterbacke, der 1958 im Kinderbuch von Gerhard Holtz-Baumert noch Kosmonaut werden wollte, nun in die Gegenwart. Alfons surft im Internet, hat ein Smartphone und sein großer Traum ist es, Astronaut zu werden, wie sein Vorbild Alexander Gerst. Doch: Er ist weder ein guter Sportler noch ein guter Schüler - unfaire Lehrer und gemeine Mitschüler machen ihm das Leben schwer. Aber plötzlich scheint seine Chance gekommen zu sein: Bei einem Fluggeräte-Wettbewerb kann er endlich zeigen, was wirklich in ihm steckt.
In diesem Gymnasium in Halle wird gedreht
Am ersten Drehtag beweisen die rund 15 Schüler einiges an Geduld: Immer wieder wird die Szene geübt, in der alle zunächst gelangweilt schauen und dann von einem lauten Knall aus ihren Tagträumen gerissen werden. „Einfachste Haushaltsmittel werden vermischt“, erläutert ihr Chemielehrer - in diesem Fall Backpulver und Essigsäure.
Doch viel weiter kommt er nicht - es läutet zur Pause und die Schüler stürmen aus dem Klassenraum im Christian-Wolff-Gymnasium. An der Tür machen sie kehrt, räumen alles wieder auf die Tische, klappen die Chemiebücher wieder auf und die Szene wird noch einmal gedreht. Wieder: Gelangweilt gucken, Knall, herausstürmen.
Schüler als Komparsen bei „Alfons Zitterbacke“ in Halle
Die Schüler, die allesamt junge Komparsen aus Halle sind, hören mit roten Wangen aufmerksam zu, wenn sie Anweisungen bekommen: „Nicht alle gleich schauen - aber möglichst gelangweilt“, heißt es da, oder auch „Merkt euch ganz genau, wie alles auf den Tischen liegt.“ Kameraprofi Olaf Schubert als Chemielehrer von Alfons und seinen Mitschülern zeigt den kleinen Komparsen, wie es richtig geht.
„Alfons Zitterbacke war ja sozusagen Basisliteratur für uns - neben Karl May und Karl Marx“, erklärt Olaf Schubert augenzwinkernd. Daher sei für ihn klar gewesen, dass er die Rolle annimmt: „Ich dachte mir, dann muss ich ja nicht einmal mehr den Text lernen.“ Und: Die Rolle des Chemielehrers passe zu ihm - auch wenn der Comedian auf der Bühne eher nicht mit chemischen Stoffen experimentiert. „Der Dreh macht großen Spaß - mir tun nur die Kinder leid, die ihre Ferien in der Schule verbringen müssen.“
Als Drehorte folgen unter anderem das Nordbad, der Luftfahrt- und Technikmuseumspark Merseburg sowie der Freizeitpark Belantis.
››Der Film „Alfons Zitterbacke“ kommt voraussichtlich im Frühjahr 2019 in die Kinos. (mz)
