Aktion nach Terrorakt in Halle Aktion nach Terrorakt in Halle: Anwohner der Humboldtstraße setzen ein buntes Zeichen

Halle (Saale) - Was tun nach dem Anschlag vom 9. Oktober? Das hat sich die Hausgemeinschaft der Humboldtstraße 40 gefragt - zumal ihr Haus am anderen Ende der Straße liegt, in der auch die Synagoge liegt, an der die Schreckenstat begann. „Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, wie wir ein Zeichen der Verbundenheit setzen können“, berichtet Tobias Fischer.
„Es sollte ein Bild von Haus zu Haus, von Baum zu Baum, von Herz zu Herz werden - bis zur Synagoge“, sagt Johanna Richter. Und so kam die Idee für die Wimpelkette auf, die von Baum zu Haus - wenn die Bewohner damit einverstanden sind - und von Baum zu Baum reicht.
„So bunt und vielfältig, wie das Viertel ist, soll es auch bleiben“
Mit diesem stillen Zeichen wollen die Anwohner der Humboldtstraße ein positives Zeichen setzen: „So bunt und vielfältig, wie das Viertel ist, soll es auch bleiben“, meint Johanna Richter. Und vielleicht könnten Wimpelketten genau das ja auch im Rest des Paulusviertels oder sogar in anderen Vierteln zeigen?
Seit Dienstag hat die Wimpelkette schon mehreren Häuser in der Straße verbunden, ein Anwohner schmückte sogar sein Fenster mit einer kleinen Wimpelkette. Am Freitag machten sich Tobias Fischer und Johanna Richter mit weiteren Mitstreitern an die Arbeit - Nachbarin Anica Falke hatte gleich eine ganze Kiste mit Wimpelketten von ihrer Arbeitsstelle in der Diakonie als Leihgabe für die Aktion erhalten. Ihre Nachbarn aus der Hausnummer 40 kannte sie zuvor gar nicht. Und das, so meint Johanna Richter, ist ein weiterer toller Effekt der Wimpel-Aktion: „So kommen wir Nachbarn miteinander ins Gespräch.“ (mz)