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Adventskalender Halle Tür Nr. 16 Adventskalender Halle Tür Nr. 16: Der Herr über Halles Tannen

16.12.2014, 08:14
Oh Tannenbaum! Thomas Göricke führt, seitdem er 23 Jahre alt ist, die Saalebaumschule. Gerade läuft das Geschäft mit Weihnachtsbäumen.
Oh Tannenbaum! Thomas Göricke führt, seitdem er 23 Jahre alt ist, die Saalebaumschule. Gerade läuft das Geschäft mit Weihnachtsbäumen. Günter Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Thomas Göricke wurde schon früh viel Verantwortung zuteil. Mit nur 23 Jahren übernahm der junge Dessauer die „Saalebaumschule“ in Sennewitz. Eine Gärtnerei mit mehreren Mitarbeitern, für die er ab diesem Zeitpunkt zu sorgen hatte, und mit Tausenden von Pflanzen, mit denen er von da an seinen Lebensunterhalt finanzieren musste. „Das hat sich damals so ergeben“, sagt er heute ganz unbeeindruckt.

Das Geschäft läuft

Und damit scheint er alles richtig gemacht zu haben: Heute ist Thomas Göricke 31 Jahre alt, er hat fünf Mitarbeiter, viele Blumen, mittlerweile ein zweites Gewächshaus angebaut und im Moment den ganzen Hof voller Weihnachtsbäume, die schon in  etwas mehr als einer Woche in den Stuben in Halle und dem Saalekreis stehen werden. Nordmanntannen, Rot- und  Blaufichten, große und kleine Bäume mit roten, blauen und gelben Bändchen an der Spitze. Der Laden mit Hausnummer 16 an der Magdeburger Chaussee scheint gut zu laufen. Er bildet das sechzehnte Türchen im MZ-Adventskalender, hinter dem sich alles um die stacheligen Bäume dreht.

Wobei, richtig stachelig sind nur die Rot- und Blaufichten. Die Nordmanntanne, die dafür leider auch weniger duftet, verschont die Hände beim Baumschmücken. „Rotfichten sind wegen ihres Duftes seit einigen Jahren sehr im Kommen, Nordmanntannen in der vergangenen Zeit eher konstant“, sagt Thomas Göricke. Trotzdem seien die Nordmanntannen mit einem Anteil von 80 Prozent der Verkaufsschlager. Gerade jetzt, zwischen dem dritten und dem vierten Advent,  kämen die meisten Kunden zu ihm, um ihren Baum zu kaufen.

Gärtnerei ist Familienangelegenheit

Der kommt dann allerdings nicht direkt aus Halle, sondern aus Dessau, wo Görickes Bruder ebenfalls eine Baumschule führt, oder aus einer anderen deutschen Gärtnerei. Denn das Tannenbaumgeschäft ist für Thomas Göricke eigentlich nur  Nebenverdienst. „Weihnachtsbäume machen nicht einmal zehn Prozent des Hauptgeschäfts aus“, sagt er. Der Frühjahrsverkauf etwa von Balkonpflanzen, Blumenerde und Obstbäumen sei viel wichtiger.

Nordmanntannen brauchen Pflege

Doch im Moment haben die Kunden natürlich vor allem Augen für die Tannen. Eine Rotfichte kostet zehn bis zwölf Euro pro Meter, eine Nordmanntanne 15 bis 20 Euro. Bei einer durchschnittlichen Höhe von 1,80 bis 2 Metern ist das nicht gerade billig, aber dafür achten die Görickes mit einer speziellen Methode darauf, dass die Bäume besonders schön wachsen. „Gerade die Nordmanntannen haben das Problem, dass sie zwar erst langsam wachsen aber später zu schnell“, weiß Thomas Göricke. Das hat zur Folge, dass die Bäume oben zu kahl werden. Deshalb werden sie „gezangt“, das heißt, die Rinde wird eingeritzt, und der Baum wächst dadurch nicht so schnell und wird üppiger.

Daheim hat der gelernte Gärtner „mit Fachrichtung Baumschule“ natürlich auch einen Weihnachtsbaum stehen: Eine Rotfichte, die zwar piekt aber dafür herrlich nach Weihnachten duftet - nicht so wie der mitgebrachte MZ-Plastikbaum, der hier etwas deplatziert wirkt. (mz)

Das Geschäft mit dem Baumschmuck läuft auf Hochtouren.
Das Geschäft mit dem Baumschmuck läuft auf Hochtouren.
Günter Bauer Lizenz