Abzocke per Mail Abzocke per Mail: IHK warnt vor neuer "Datenschutz"-Masche
Halle (Saale) - Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) warnt die Unternehmen der Region davor, auf die Faxmitteilung einer sogenannten „DAZ Datenschutzauskunft-Zentrale“ aus 16515 Oranienburg zu reagieren.
Unter diesem Namen gehen derzeit massenhaft „eilige Fax-Meldungen“ an Firmen überall in Deutschland, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Die Unternehmen werden mit dem Fax aufgefordert, innerhalb einer bestimmten Frist ihre Unternehmensdaten an die Firma zu übermitteln.
Betrüger wollen 500 Euro für eigentlich kostenlose Infomaterialien
Angeblich gehe es um die „Erfassung der Gewerbebetriebe zum Basisdatenschutz nach EU-DSGVO“. Die IHK Halle-Dessau rät dringend, nicht auf diese Nachricht einzugehen. Es bestehe nämlich keine Pflicht, dieses Formular überhaupt auszufüllen.
Tatsächlich handele es sich dabei um ein Werbeschreiben: Für rund 500 Euro würden Informationsmaterialien und Hilfsmittel angeboten. Solche sind aber auch kostenfrei erhältlich – etwa über den Landesdatenschutzbeauftragten oder auch die IHK.
Wie sich Unternehmen gegen die Abzocke wehren können
Unternehmen, die das Formular dennoch unterschrieben zurückgesandt haben, sollten ihre versendete Erklärung anfechten. Sie können sich dazu auch an die IHK Halle-Dessau wenden. Geforderte Zahlungen sollten zudem auf keinen Fall geleistet werden.
Bisher sind der IHK Fälle in der hiesigen Region noch nicht bekannt. Sie fürchtet aber, dass auch heimische Unternehmen Opfer dieser Masche werden könnten. „Was sich auf den ersten Blick so liest, als bestünde eine gesetzliche Verpflichtung aus der Datenschutzgrundverordnung, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als eine sehr geschickte Täuschung“, erklärt Ute Jähner, IHK-Geschäftsführerin Recht und Fair Play. Der Absender vermittle hier nicht nur durch den gewählten Namen einen amtlichen Eindruck.
In die Irre führen laut Ute Jähner auch die nachdrücklichen Hinweise, angebliche gesetzliche Verpflichtungen noch fristgerecht erfüllen zu müssen. „Aber wie immer gilt: Genau hinschauen und nicht unter Druck setzen lassen“, ergänzt IHK-Expertin Ute Jähner. (mz)