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Abellio Rail Mitteldeutschland Abellio Rail Mitteldeutschland: Carmen Maria Parrino ist Chefin mit Strandkorb

Von Silvio Kison 10.05.2016, 14:24
Carmen  Maria Parrino kennt sich auch privat gut mit Reisen aus. Sie pendelt zwischen Halle und Scharbeutz an der Ostsee.
Carmen  Maria Parrino kennt sich auch privat gut mit Reisen aus. Sie pendelt zwischen Halle und Scharbeutz an der Ostsee. Silvio Kison

Halle (Saale) - Wohnen an der Ostsee und arbeiten in Halle. Eigentlich unvereinbare Gegensätze. Nicht für die studierte Betriebswirtin Carmen Maria Parrino. Seit April ist sie Geschäftsführerin bei Abellio Rail Mitteldeutschland. Seit fünf Jahren ist ihr privates Reich im Ort Scharbeutz direkt an der Ostsee in der Lübecker Bucht. Ein zu Hause, das sie allerdings seit jeher nur am Wochenende besucht.

In Kassel bereits für Bahnindustrie gearbeitet

Am Anfang ihres beruflichen Werdegangs hatte sicherlich niemand damit gerechnet, dass Carmen Maria Parrino einmal Geschäftsführerin wird. Ins Berufsleben startete sie nach dem Abitur mit einer Ausbildung zur Bürokauffrau bei einem Unternehmen aus dem Finanzsektor in Frankfurt am Main. Nach der Ausbildung dann kam der harte Teil: das Studium. Dabei entschied sich die heute 40-Jährige für den herausfordernden Weg. Sie arbeitete weiter im Unternehmen und absolvierte ein Abendstudium.

Vor ihrem Job in Halle konnte die neue Geschäftsführerin allerdings bereits Erfahrungen in der Bahnindustrie sammeln. „In Kassel habe ich bereits für einen Hersteller der Bahnindustrie gearbeitet und war dort Geschäftsführerin für den Finanzbereich“, sagt Carmen Maria Parrino. „Analog zu dem, was ich hier für Abellio mache, sind da schon Parallelen zu ziehen. Hier spricht man von Betreiberseite und dort habe ich für die produzierende Industrie gearbeitet.“

Ziel:Qualitätsführer in der Region

In Halle ist sie nun Teil einer Dreier-Spitze. Neben ihrem Kollegen Stephan Schreier, der für Betriebsmanagement, Instandhaltungsmanagement sowie Qualität und Service zuständig ist, und dem Vorsitzenden Geschäftsführer Dirk Ballerstein kümmert sich die 40-Jährige vor allem um die Finanzen des Unternehmens. Allerdings spricht man sich natürlich im Team ab. „Wir schauen immer gemeinsam, wie wir das Angebot für unserer Kunden verbessern können.“

Dabei hat man bei Abellio große Pläne: Man will Qualitätsführer in der Region werden, Fahrgäste begeistern und natürlich pünktlich von A nach B fahren. Die Qualität stetig auszubauen, das sei das Ziel für das junge Unternehmen. „Was ich hier vorfinde, ist ein hoch motiviertes Team“, sagt Parrino. „Schade, dass ich den Vorlauf, also den Betriebsstart, nicht mitbekommen habe.“

Zu wenig stationäre Automaten

Dennoch stehen viele Themen auf der Agenda der Geschäftsführerin. So gibt es immer noch nicht genug stationäre Automaten. „Die Verzögerung, die wir dort leider hinnehmen mussten, sollen endlich geklärt werden“, sagt Carmen Maria Parrino. Bis Anfang Juni sollen alle geplanten Automaten stehen. Kaufen kann man sein Ticket natürlich auch heute bereits im Zug, aber auch bei der Deutschen Bahn oder in den Kundencentern von Abellio selbst. „Der Fahrgast seht im Mittelpunkt und soll es so bequem wie möglich haben, und da sind sowohl die Deutsche Bahn als auch wir an einer guten Zusammenarbeit interessiert“, sagt Parrino. „Wir wollen begeisterte Fahrgäste, die gerne in unseren Zug einsteigen und immer wieder einsteigen.“

Die Geschäftsfrau hat in Halle viel zu tun. „Ich versuche aber, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben zu schaffen“, sagt Parrino. Dabei steht die Arbeit zwar im Mittelpunkt, allerdings hat sie sich bereits Zeit genommen, um die Stadt zu erkunden. „Ich bin sehr begeistert von Halle. Ein sehr freundliches Stadtbild und schöne alte Häuser. Da kann man sich abends nett um die Häuser wagen“, sagt sie. Am Wochenende aber trifft man sie dann doch in ihrem Zuhause an der Ostsee. „Meine Auszeit ist der Strandkorb.“ (mz)