34 Messerstiche in Brust, Bauch und Rumpf: 34 Messerstiche in Brust, Bauch und Rumpf: Ärztin schildert Not-OP

Halle (Saale) - 34 Messerstiche in Brust, Bauch und Rumpf - allein diese Zahl zeigt, wie brutal die 19-jährige Afghanin, um die es in einem aktuellen Prozess am Landgericht Halle geht, umgebracht wurde. Doch abseits dieser Zahl sind es die Schilderungen der Zeugen, die deutlich machen, welche Tragödie sich im Juli dieses Jahres in der Voßstraße abgespielt hat. Der 29 Jahre alte Verlobte der Frau ist angeklagt, die Tat begangen zu haben.

Am Dienstag schilderte eine Rettungssanitäterin, wie sie die stark blutende und bewusstlose Frau in der kleinen Wohnung gefunden hatte. Bei der Anfahrt habe man ihr und ihrem Kollegen gesagt, sie sollten den Eigenschutz beachten, da noch nicht klar war, wo sich der Täter aufhält.

Da die Sanitäter zeitgleich mit der Polizei am Tatort ankamen, war zumindest für ihre Sicherheit gesorgt. Doch um das Opfer stand es sehr schlecht. „Die Patientin hat keine Lebenszeichen mehr gezeigt, also haben wir sofort mit der Reanimation begonnen“, schilderte die Sanitäterin.

Das Opfer sei dann ins Klinikum Bergmannstrost gebracht und zunächst in den sogenannten Schockraum gefahren worden, schilderte eine Ärztin, die in der Notaufnahme an diesem Tag Dienst hatte. „Sie hatte einen völlig instabilen Zustand, nach 15 Minuten haben wir dann mit der Operation begonnen“, sagte sie. Doch die Verletzungen waren zu schwer. „Die Patientin ist uns auf dem OP-Tisch verblutet.“

Auf die Frage des Richters, ob der Ärztin trotz der angespannten Situation und dem Kampf ums Überleben der Patientin irgend etwas an ihr aufgefallen sei, antwortete sie: „Sie war eine junge, schöne Frau. Und sie war sehr zierlich, eine sehr kleine Frau.“

In Erinnerung blieb der Ärztin auch das Zusammentreffen mit der Mutter der Toten. Dieser habe man fünf Mal sagen müssen, dass ihre Tochter gestorben sei, weil sie das nicht wahrhaben wollte. Anschließend sei sie zusammengebrochen. (mz)