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10. Museumsnacht Halle/Leipzig 10. Museumsnacht Halle/Leipzig: Das waren die Besuchermagnete

Von Anne Nicolay-Guckland 07.05.2018, 09:20
Besucher der Ausstellung Eiszeitbegegnungen - Tundratitanen im Landesmuseum für Vorgeschichte.
Besucher der Ausstellung Eiszeitbegegnungen - Tundratitanen im Landesmuseum für Vorgeschichte. Silvio Kison

Halle (Saale) - Bestes Museumswetter, das gab es zur zehnten Auflage der gemeinsamen Museumsnacht in Halle und Leipzig nicht. Trotz strahlendem Sonnenschein und bestem Biergartenwetter pilgerten aber trotzdem Tausende wissensdurstige Museumsbesucher am Samstagabend durch die ganze Stadt. Einen Besucherrekord konnten die Organisatoren der gemeinsamen Museumsnacht in Halle und Leipzig nicht vermelden, zufrieden war man natürlich aber trotzdem.

„Wir haben rund 65.000 Besuche in den Museen gezählt“, erklärt Petra Knöller, Projektleiterin der Museumsnacht vom Kulturamt Leipzig. Insgesamt gehe man wie im Vorjahr von etwa 20.000 Besuchern aus, viele nutzen mit ihrem Ticket mehrere Einrichtungen.

Museumsnacht Halle/Leipzig: Extra-Programme im Freien

Die Organisatoren in Halle hatten nicht nur auf den Museumsbesuch in den 26 geöffneten Einrichtungen gesetzt, sondern auch Extra-Programm organisiert, so dass Besucher tollstes Frühlingswetter mit Kunstgenuss unter freiem Himmel verbinden konnten. Auf dem Marktplatz etwa gab es stündlich ein Carillon-Konzert mit dem Magdeburger Glockenspieler Frank Müller. Neben Händels Feuerwerksmusik erklangen Filmmelodien sowie klassische Volkslieder.

Wer sich nicht nur für den Glockenklang des Roten Turms interessierte, konnte sich im nahe gelegenen Stadtmuseum mit der Historie des halleschen Wahrzeichens beschäftigen oder auch einen Blick in die neue Dauerausstellung wagen. Passend zu dieser hatte das Museumsteam in den Hof des Christian-Wolff-Hauses den Punker und zu DDR-Zeiten inhaftierten Musiker Geralf Pochop eingeladen. Im gut gefüllten Hof las er aus seinem neuen Buch „Untergrund war Strategie“.

Museumsleiterin: Zur Museumsnacht wollen wir neue Besucher gewinnen

Museumsleiterin Jane Unger zeigte sich am Samstagabend zufrieden: „Zur Museumsnacht wollen wir neue Besucher gewinnen, die so neugierig auf unsere Ausstellungen werden, dass sie wieder kommen.“ Wichtig sei, die Chance zu nutzen, um das Stadtmuseum zu präsentieren. Vor allem um junge Leute anzusprechen, habe man in diesem Jahr den halleschen Punk mit Geralf Pochop in den Mittelpunkt gerückt. Seine Lesung haben die beiden 17-Jährigen Renee Marie und Benjamin Dobrovsky zwar verpasst, doch die neue Dauerausstellung fanden sie spannend.

Mit einem Kurzbesuch im Beatles-Museum wollten sie den Abend ausklingen lassen. Letzteres hatte Susanne Müller-Rivinius mit Freunden schon besucht. Sie lobte, wie viele andere Besucher, die entspannte Atmosphäre und freute sich darüber, dass in Halle weniger Schlange gestanden werde müsse, als in Leipzig. So hat sie es zumindest in der Vergangenheit erlebt.

Museumsnacht Halle/Leipzig: Fossilien ziehen in den Bann

Ganz kurz Schlange stehen, das mussten Besucher nur beim Einlass Punkt 18 Uhr bei einem der Besuchermagnete des Abends. Mit über 3.100 Besuchern knackte die zoologische Sammlung gemeinsam mit der Geiseltalsammlung in diesem Jahr ihren Rekord. Etwa 500 mehr Gäste als sonst kamen, um sich die 8.500 Präparate im Schaumagazin anzusehen und vor allem, um in der Neuen Residenz 45 Millionen Jahre alte Fossilien zu bestaunen. Dies war zum ersten Mal im Rahmen der Museumsnacht möglich und soll ab sofort immer montags möglich sein.

„Wir möchten die Sammlung aus ihrem Dornröschenschlaf holen“, erklärt Oliver Wings, der vor einem halben Jahr die Leitung der Sammlung übernommen hat. Gemeinsam mit Studierenden zeigt er zur Museumsnacht die besonderen Fundstücke. Ohne Helfer geht es an diesem Abend nirgendwo. Etwa 670 Mitarbeiter waren eingespannt, um mit Besuchern ins Gespräch zu kommen, die Schätze in den Museen zu beaufsichtigen und ein Programm zu bieten.

››Ab sofort lädt die Geiseltalsammlung immer montags, 14 bis 16 Uhr, zur kostenfreien Besichtigung in die Neue Residenz ein. (mz)