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Vereinsleben Vereinsleben: Nach Ginger nun auch Cara

Von Torsten Kühl 10.03.2021, 10:51
Cara - hier unter Tina Matuschke - ist neben dem Reitpony Ginger das zweite Vereinspferd der SG Eintracht, nachdem Levis verkauft wurde.
Cara - hier unter Tina Matuschke - ist neben dem Reitpony Ginger das zweite Vereinspferd der SG Eintracht, nachdem Levis verkauft wurde. Torsten Biel

Grossjena - So gänzlich verzichten auf ihr Hobby mussten die Reitsportler der SG Eintracht Großjena während der jüngsten mehr als viermonatigen Zwangspause wegen des Corona-Lockdowns  ja nicht. Schließlich müssen die Pferde, die sich in ihrer Obhut befinden, gepflegt und regelmäßig bewegt werden. Allerdings war an einen Trainingsbetrieb nicht zu denken. Seit vergangenem Montag ist dieser in Sachsen-Anhalt im Freien nun wieder möglich -  im Nachwuchsbereich bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres  in Gruppen bis 20   Personen sowie bei den Erwachsenen in Kleingruppen bis höchstens fünf Personen (jeweils inklusive Trainer, Tageblatt/MZ berichtete).

Da das Training kontaktfrei über die Bühne gehen muss, können unsere Jüngsten, die fünf bis sieben Jahre alt sind und als Anfänger noch die direkte Unterstützung der Übungsleiter benötigen, leider noch nicht wieder beginnen“, erklärt Antje Grober, Vorsitzende der SG Eintracht und selbst begeisterte Reiterin. „Die Fortgeschrittenen kümmern sich ohnehin um alles, was das Pferd betrifft, selbst und können in kleineren Gruppen wieder trainieren“, so Antje Grober.

Hohe Übungsleiter-Quote

In der Ausbildung der Pferdesportler ist die SG Eintracht Großjena sehr gut aufgestellt - mit einer hohen Übungsleiter-Quote. Derzeit hat die Abteilung 45 Mitglieder, darunter sind sage und schreibe neun Übungsleiterinnen und Übungsleiter: Julia Wesemann, Tina Matuschke, Anne Gatzmanga, Sarah Müller, Simone Barth, Kirsten Heine, Lea Heidenreich sowie Antje und Torsten Grober.

„Ja, da können wir ziemlich aus dem Vollen schöpfen“, freut sich die Vereinsvorsitzende. Die Trainingsgruppen werden vor allem nach den Fähigkeiten der Reiterinnen und Reiter gebildet, sechs bis zehn sind es pro Gruppe. Seit Anfang November, also seit dem zweiten Lockdown, konnten die Eintracht-Pferdesportler  jedoch nicht mehr üben.

Sparkassenstiftung hilft

„Wir wollen jetzt nach und nach die Übungsleiter und ihre Gruppen wieder reaktivieren, warten aber noch ein, zwei Tage ab, ob vom Kreis vielleicht doch noch irgendwelche Einschränkungen kommen“, so Antje Grober. In der zweiten Verordnung des Burgenlandkreises zur Einschränkung der Kontakte, die am Dienstag veröffentlicht wurde, ist jedoch nicht von zusätzlichen Beschränkungen im Sport, die über die Vorgaben der Landesregierung hinausgehen, die Rede.

Und so wird in absehbarer Zeit auch das zweite Vereinspferd der SG Eintracht - nach Reitpony Ginger - wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen können. Die Gute heißt Cara, ist ein Deutsches  Sportpferd, das die Großjenaer auch dank einer Unterstützung durch die hiesige Sparkassenstiftung in Höhe von 2.000 Euro anschaffen konnten. „Unser bisheriges zweites Vereinspferd, Levis, konnte nach einer schweren Verletzung nur noch im Dressurtraining eingesetzt werden, aber nicht mehr beim Springen. Wir haben es verkauft und den Erlös auch für den Eigenanteil, den wir für Cara benötigten, verwendet“, berichtet Antje Grober. Cara hatte zuvor schon - wie die mehr als 40 anderen Vierbeiner des Reiterhofes, die zumeist jedoch Pensionspferde sind - in Großjena gestanden; nun hat der Verein dem bisherigen Eigentümer das Warmblut jedoch abgekauft.

Jubiläum nur mit Zuschauern

Der Trainingsbetrieb ist eine Sache, die Teilnahme an Wettkämpfen eine andere. Natürlich brennen auch die Eintracht-Reitsportler darauf, ihr Können wieder auf Turnieren zeigen zu können. Die SG Eintracht Großjena ist bekanntlich selbst Ausrichter einer solchen Veranstaltung. Im vergangenen Jahr hatte das traditionelle  zweitägige Turnier auf dem Reitplatz unweit der Unstrut coronabedingt abgesagt werden müssen. Und auch für 2021 sieht es nicht besonders gut aus.

„Wir haben zwar schon einen Termin Ende  August, aber vier Monate davor muss die Ausschreibung raus und klar sein, ob die Austragung möglich und sinnvoll ist“, sagt Vereinsvorsitzende Grober. „Es wird nämlich unser 20. Turnier sein, und das soll schon etwas Besonderes werden.“ Deshalb haben sich die Eintracht-Pferdesportler dazu entschlossen, die Veranstaltung nur durchzuführen, wenn auch Zuschauer zugelassen sind. „Wir wollen sehr gern wieder unsere Dorfbevölkerung einbeziehen.  Außerdem liegt unser Reitplatz direkt am Radweg. Da ist eine Abgrenzung kaum möglich“, begründet Antje Grober diese Entscheidung. Spätestens   Ende April, Anfang Mai wollen sich die Eintracht-Reiter  festlegen, ob das Turnier in diesem Jahr stattfinden soll oder nicht.

Übrigens: Während die Bogenschützen der SG Eintracht auch wieder trainieren dürfen, müssen die Indoor-Abteilungen des Vereins (Kegeln, Volleyball, Gymnastik, Kinderturnen) noch warten.