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With Full Force  With Full Force 2017 in Gräfenhainichen: Gewitter verhagelt Festival-Premiere

Von Sabine Wesner 23.06.2017, 19:48
Nicht nur frische Brötchen hatte Kathrin Schwarz in der Hem-Tankstelle zusätzlich im Angebot.
Nicht nur frische Brötchen hatte Kathrin Schwarz in der Hem-Tankstelle zusätzlich im Angebot. klitzsch

Gräfenhainichen - „Das Ambiente ist abgefahren“, schwärmt Heike von Ferropolis. Hier in Gräfenhainichen hat Ostdeutschlands größtes Metal-, Hardcore- und Punk-Festival am Donnerstag einen stürmischen Auftakt hingelegt. Zweimal wurde das With Full Force mit 20.000 Besuchern wegen Unwettern gestoppt und die Konzertarena geräumt.

Ferropolis 2017 in Gräfenhainichen: Unwetter verhagelt Festival-Premiere

„Klar waren die Leute enttäuscht, anfangs wurde auch gebuht. Aber die Veranstalter sind selbst auf die Bühne gekommen und haben den Fans erklärt, dass es nur um deren Sicherheit geht. Und das ist auch gut angekommen. Zum Schluss wurde sogar geklatscht“, lobt Steffi Mühl die Organisatoren und den Einsatz zusätzlicher Transporter, damit die Fans schnell zurück auf die Camping-Areale kommen. Nicht so schön fand sie die Art eines Security-Mitarbeiters. „Wir hatten bei den Toiletten Schutz vorm Unwetter gesucht und wollten gerade los, als ich ohne Vorwarnung in den Hagel geschubst wurde. Das war nicht okay“, findet die junge Frau aus dem Erzgebirge. Sie ist mit einer 20-köpfigen Gruppe hier und ebenfalls begeistert von der Location und die tollen Lichteffekte zwischen den Baggern, die sie kurz vorm Abbruch erleben durfte.

Festival-Fans üben Kritik an den Shuttle-Bussen

An Party war auch auf dem Camp-Gelände nicht zu denken. „Wir hatten alle Hände voll zu tun, unsere Zelte und Sachen festzuhalten. Drei unserer acht Pavillons sind total hin und die anderen sind so verbogen, dass sie am Sonntag in den Müll wandern“, sagt Mike Weichel, der es nicht gut fand, dass die Shuttle-Busse nur bis zur Einfahrt an der B 107 fuhren und nicht zu den Camps. „Das war bei dem Unwetter am Donnerstag doch ein ziemlich langer und aufreibender Weg“, so der Waldheimer.

Während der Pavillon von Nele und Shari aus Walsrode „komplett weggeflogen“ ist, haben Heike und Björn ihr Zelt gar nicht erst aufgebaut. „Wir haben gleich im Auto geschlafen“, sagt die Frau aus Brasilien, die mit etwa 13.000 Flugkilometern wohl eine der weitesten Anreisen nach Ferropolis hatte. „Schade nur, das wir so viele Bands verpasst haben“, sagt Heike, die sich auf Sepultura - aus Brasilien! - gefreut hatte.

Händler sind gewappnet

In Gräfenhainichen war vom Festival kaum etwas zu spüren. „Wir haben uns zwar mit Getränken, Zigaretten und Brötchen bevorratet, aber bisher ist es ruhig“, sagt Simone Richter von der Hem-Tankstelle. Auch Edeka-Chef Olaf Dietrich, der zusätzlich 8 640 Dosen Bier bestellt hat, ist verhalten: „So einen Ansturm wie in den ersten Festivaljahren, als wir nicht eine Flasche Bier mehr hatten, gibt es schon lange nicht mehr. Jedes Festival-Publikum ist anders. Beim WFF müssen wir erst mal sehen, wie es läuft.“ (mz)

Auch bei Edeka setzt man auf Vorrat. Dosenbier ist besonders gefragt, weiß Kathrin Münch.
Auch bei Edeka setzt man auf Vorrat. Dosenbier ist besonders gefragt, weiß Kathrin Münch.
Wesner
Björn aus Hannover und Heike aus Brasilien haben ihr Zelt in Ferropolis gar nicht erst aufgebaut, sondern die Gewitternacht im Auto verbracht.
Björn aus Hannover und Heike aus Brasilien haben ihr Zelt in Ferropolis gar nicht erst aufgebaut, sondern die Gewitternacht im Auto verbracht.
thomas klitzsch