Splash! in Ferropolis Splash! in Ferropolis : Gräfenhainichen im Festivalfieber

Gräfenhainichen - Splash! hat Gräfenhainichen im Griff. Das größte deutsche Hip-Hop-Festival ist ausverkauft. Gut 20.000 Tickets wurden abgesetzt. Der damit sichere Besucheransturm lässt die Heidestadt explodieren. Ihre Einwohnerzahl wird sich über das Wochenende fast vervierfachen. Dennoch ist von Panik keine Spur.
Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) sieht die Sache gelassen. „Die Stadt hat Erfahrungen mit den Festivals. Im Rathaus haben am Wochenende zwei erfahrene Mitarbeiter Bereitschaft. Es wird laufen.“ Schilling geht mit der Gelassenheit des Mittdreißigers in die Spur.
„Ich werde garantiert auf dem Festivalgelände sein“, bestätigt der Hobbymusiker. Gut möglich auch, dass er Splash!-Besucher aus der Stadt mit nach Ferropolis nimmt. „Ist mir letztes Jahr schon passiert. Ich wurde gefragt, ob ich die Leute und ihre Einkäufe mitnehmen könne. Kein Problem für mich. Die haben mir gar nicht abgenommen, dass ich der Bürgermeister bin.“
Ganz wie die Alten
Splash! gehört zu Gräfenhainichen. Dass die Besucherwalze neugierig beäugt wird, ist ebenso Tatsache. Mann und Frau schauen und staunen. „Jeder hat seine Zeit. Wir waren früher beim Laternenfest. Lasst sie einfach machen und Spaß haben“, erklärt Herta Heinrich. An der Seniorin zogen die ersten Hip-Hop-Freaks vorbei. Musik und gute Laune waren ihr Begleiter auf dem Weg vom Bahnhof in die Stadt aus Eisen.
Veronika Steuer wohnt in Hannover, freut sich auf das Splash! und hat sich von der erschwerten Anreise die Laune nicht verderben lassen. „Wir wollten eine Zugverbindung mit möglichst wenigen Umsteigestationen. Ging nicht. Die Tickets waren nach drei Stunden weg.“ Deshalb zuckelte die Niedersächsin mit der Regiobahn durchs Land. Alles egal. „Angekommen. Jetzt geht es zum Festivalgelände.“
Party beginnt schon Donnerstag
Ein paar Kilometer Fußweg haben die Leute vom Bahnhof bis zu den Campingplätzen abzuspulen. Wenn sie denn nicht freundliche Heidestädter finden, die sie im Auto mitnehmen, oder auf den nächsten Bus warten wollen. Hektik zählt nicht. Party ist angesagt. Auch Veronika Steuer treibt mit der Masse mit. „Immer schön den Touristenpfad lang“, meint Bürgermeister Schilling.
Die Piste zwischen Innenstadt und Rundweg um den Gremminer See ist gerade rechtzeitig fertig geworden. „Ein Plus an Sicherheit“, ist der Rathauschef überzeugt. Niemand muss mehr auf der Straße laufen. Schwer bepackt sind die Splash!-Besucher. Taschen, Zelte und natürlich jede Menge Getränke und Lebensmittel gehören dazu. Im Vorteil ist der, der einen fahrbaren Untersatz besitzt.
Nils und Marvin aus Unna gehören dazu. Weil ihnen die Schlange beim Einchecken auf den Campingplatz zu lang war, rollten sie im Golf erst mal beim Supermarkt vor. In ihrem und dem Auto der Freunde bunkerten sie zwölf Paletten Bier. „Und ein bisschen Wasser. Zum Händewaschen.“ Spaß ist angesagt, bei den jungen Leuten, die das Splash! nach drei Besuchen in den letzten Jahren ganz gut kennen.
Supermarkt ist bereit
Die Spielregeln sind auch dem Team vom Rewe-Markt bekannt. „Wir haben genug Ware geordert. Alles Wichtige steht schon im Eingangsbereich“, erzählt Cindy Rambow. Bier, Club Mate, Wasser, Einweggeschirr sind aufgestapelt. Dazu kommen Crashed Ice, Fertiggerichte und Zigaretten. Kollegin Birgit Voigt sorgt am Obststand für Nachschub. Portionierte Melonen und Ananas gehen weg wie warme Semmeln. „Wir sind auf den Ansturm vorbereitet und können auch noch Ware nachordern“, bestätigen beide Rewe-Verkäuferinnen. (mz)


