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Peter-Petersen-Schule Peter-Petersen-Schule Gräfenhainichen: Rest-Cent-Spende hilft Schulförderverein

Von Ulf Rostalsky 17.11.2016, 13:37
Noch ist es ein symbolischer Scheck über 5000 Euro. Doch bald werden die Kinder der Peter-Petersen-Schule Gräfenhainichen Lern- und Hilfsmittel durch diese Spende erhalten.
Noch ist es ein symbolischer Scheck über 5000 Euro. Doch bald werden die Kinder der Peter-Petersen-Schule Gräfenhainichen Lern- und Hilfsmittel durch diese Spende erhalten. Klitzsch

Gräfenhainichen - Große Freude herrscht in der Peter-Petersen-Schule in Gräfenhainichen. Der Schulförderverein „Menschen(s)kinder“ bekommt 5 000 Euro. Das Geld stammt von Uniper-Konzern. Der Kraftwerksbetreiber setzt seit geraumer Zeit auf den „Rest-Cent“.

Ziel der Aktion ist es, dass Mitarbeiter bei der monatlichen Lohnabrechnung auf die Cent-Beiträge verzichten. „Alles kommt in einen Topf und wird um die gleiche Summe vom Unternehmen aufgestockt“, erklärt Werner Hoffmann. Er arbeitet bei Uniper und hatte dort für Unterstützung der Gräfenhainichener Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Behinderung geworben. Das Unternehmen sagte Hilfe zu.

„Man kann sich die Arbeit vor Ort und den Bedarf gar nicht richtig vorstellen“, erzählt Uniper-Werkleiter Armin Wolke. „Der Antrag hat uns überzeugt.“ Die Gräfenhainichener konnten mit einer breiten Beschreibung ihrer Arbeit und der Projekte überzeugen. Eines davon ist der Diskobesuch von Schülern.

„Viele Schüler leben praktisch unter der Glasglocke. Wir bringen sie mit anderen Jugendlichen zusammen. Das ist enorm wichtig für ihre Entwicklung“, betont Schulleiterin Jana Reinhardt. Dass der Transport ihrer zum Teil auf den Rollstuhl angewiesenen Schützlinge ein aufwändiges Unterfangen sei, fügt sie hinzu.

Der weitaus größere Teil der Uniper-Spende wird für die Anschaffung von Hilfs- und Lernmitteln für Schwerst- und Mehrfachbehinderte Verwendung finden. „Es ist keinesfalls so, dass wir vom Landkreis als Schulträger nicht unterstützt werden. Wir sind wirklich gut ausgestattet“, betont Jana Reinhardt. Neuanschaffungen würden aber gewöhnlich ein ganzes Räderwerk in Gang setzen. „Alles muss beantragt und im Haushalt eingestellt werden. Das dauert seine Zeit“, so die Schulleiterin.

Die Spende hingegen erlaubt deutlich schnelleres Handeln. Die Zustimmung der Vereinsvollversammlung vorausgesetzt, können Bestellungen sofort ausgelöst werden. Den Gräfenhainichenern schweben Lernpads für solche Schüler vor, die über ein sehr geringes Restsehvermögen verfügen. „Wir wollen sie fördern, sie stimulieren“, erklärt Jana Reinhardt.

In der Peter-Petersen-Schule werden derzeit 43 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 18 Jahren unterrichtet. Im laufenden Schulprojekt „Eine Reise durch Sachsen-Anhalt“ beschäftigen sie sich entsprechend ihrer Möglichkeiten mit dem Leben in ihrer Heimat, dem Umgang mit der Öffentlichkeit, der Geschichte. Die ältesten Schüler haben sich mit Luther und der Reformation in einem Rollenspiel auseinandergesetzt. (mz)