Lada-Treffen in Gräfenhainichen Lada-Treffen in Gräfenhainichen: Der Lack ist noch nicht ab
Gräfenhainichen - In Gräfenhainichen war es am Sonnabend wieder zu hören, das typische Geräusch von Lada Motoren. Man musste nur zum Gräfenhainichener Gutenbergplatz kommen und konnte dort über 50 Autos der Marke „Lada“ bestaunen. Eingeladen hatte der „Lada – Club Deutschland“ zu seinem 8. Frühjahrstreffen.
Organisiert hat Präsentation, Ausfahrt und Programm der Gräfenhainichener Marko Döhring in seiner Funktion als 2. Vorsitzender. Döhring selbst war mit einem Lada 2107 (Baujahr 1988) am Start. Seine erste Berührung mit der Marke hatte er 1997, als ihm von seinem Bruder das Familienauto überlassen wurde. Der Grund war ein simpler wie praktischer. Döhring brauchte einen fahrbaren Untersatz um zur Arbeit kommen. Aus dieser Begebenheit wurde schließlich Liebe und mittlerweile ist er Besitzer von sieben Fahrzeugen, wobei das älteste ein „Shiguli 1200“ ist.
Döhring hatte für die Teilnehmer am Treffen ein ordentliches Rahmenprogramm zusammengestellt und ließ sich auch nicht vom anfänglich schlechten Wetter entmutigen: „Wir haben zwar erstmals Regen beim Frühjahrstreffen. Aber das wird noch“. Tatsächlich schien sich die Sonne mit jedem Auto, das auf den Gutenbergplatz fuhr, weiter durchzudrängen.
Mit 510 Kilometern hatte Familie Gloning mit einem „Lada Samara 1100“ die weiteste Anreise und erhielt dafür einen kleinen Preis. Preise konnten die Teilnehmer auch noch in fünf verschiedenen Kategorien gewinnen. Einer der fünf Preisträger kam aus der Lutherstadt Wittenberg. Er reiste mit dem ältesten Auto zum Markentreffen an. Besitzer des 1973 erbauten Shiguli 2101 ist Silvio Göttert. Er ist übrigens erst der zweite Eigentümer des bisher nur 24000 Kilometer gefahrenen Oldtimers.
Alles an dem Gewinnerauto ist noch im originalen Zustand, selbst die Reifen und der Lack. Eigentlich kein Wunder, handelt es sich doch um ein Auto der Firma „Geschenkdienst- und Kleinexporte GmbH“, besser bekannt als „Genex“, und wurde von seinem Erstbesitzer nur bei Sonnenschein und für die Fahrt in den Urlaub aus der Garage geholt. Laut Gutachten würden Sammler derzeit 10000 Euro dafür auf den Tisch legen und der Wert steigt in jedem Jahr weiter. Eigentlich fast so wie die Preise der Gebrauchtwagen zu DDR-Zeiten.
Bevor es schließlich auf die Ausfahrt von Gräfenhainichen nach Roßlau und Dessau ging, überbrachte Dieter Traska als Chef von „Lada Deutschland“ noch eine traurige Nachricht. Wie ihm im März in Moskau mitgeteilt wurde, wird der Lada ab 2020 in Deutschland vom Markt verschwinden. „Es handelt sich um eine vom Konzern schon 2016 beschlossene Maßnahme“ verkündete Traska. Er habe aber erst jetzt davon erfahren. Eine traurige Tatsache, zumal der von Heiko Hesse aus Zwenkau mitgebrachte Lada Vesta SW Cross“ als aktuellste Version eine große Zahl an Bewunderern fand.
Diese fand dann auch überall die Ausfahrt des „Lada-Clubs“, auf der man sich dann in Roßlau mit den Freunden ehemaliger DDR-Regierungsfahrzeuge traf. Gemeinsam ging es dann über Dessau zurück nach Gräfenhainichen in die „Stadt aus Eisen“. Mittlerweile war die Kolonne sogar auf 100 Fahrzeuge angewachsen und gab in der Arena von Ferropolis ein imposantes Bild ab.
Ein weiteres tat dann die Vorführung einer Einsatzübung durch die Feuerwehren von Gräfenhainichen und Möhlau. Absolut begeistert war auch der Teilnehmer Dieter Gampenrieder aus Dachau. „Es ist immer wieder schön hier. Das tolle ist vor allem die gemeinsame Verbindung zur Marke Lada in Ost und West“ und blickt schon voller Freude auf das nächste Treffen am 2. August in Jena-Porstendorf. (mz)