Bauarbeiten in Gräfenhainichen Bauarbeiten in Gräfenhainichen: Wasser marsch!

Gräfenhainichen - Die trinkwasserlose Zeit für Tausende Gräfenhainichener ist vorbei. „Wir konnten Mittwochmorgen gegen 5.30 Uhr mit dem Befüllen der Leitungen beginnen“, bestätigt Mathias Kolander, Geschäftsführer des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Gräfenhainichen (Zwag). 13 Stunden vorher hatte der Verband die Haupttrinkwasserleitung aus Richtung Buchholzbehälter unterbrechen müssen.
„Ich bin mit der ganzen Aktion sehr zufrieden. Ich hatte selbst Notdienst. Es gab keine größeren Zwischenfälle“, kommentiert Kolander einen bisher für Gräfenhainichen einmaligen Vorgang. Schon Wochen vorher waren Einwohner der Kernstadt und der Ortsteile Buchholz, Mescheide, Strohwalde und Jüdenberg über die zeitweilige Einstellung der Wasserversorgung informiert und um Bevorratung mit Trinkwasser gebeten worden.
Die Mitteilung gab es über Tageszeitungen, im Amtsblatt und auf der städtischen Internetseite. „Vielleicht sollten wir demnächst aber noch stärker auf soziale Medien setzen“, meint Kolander.
In Gräfenhainichen waren von der Abschaltung der Trinkwasserversorgung neben privaten Haushalten auch öffentliche Einrichtungen betroffen. Schulen standen dabei wegen der Ferien weniger im Blick. „Im Hort und den Kindertagesstätten war eine Notvariante vorgesehen“, bestätigt Bürgermeister Enrico Schilling (CDU). Wasser wurde bevorratet, hätte in Absprache mit dem Zwag aber auch jederzeit per Wasserwagen geordert werden können. „Brauchten wir aber nicht“, so der Rathauschef. „Früh war ja alles wieder normal. Und am Nachmittag sind die Kinder praktisch mit der Einstellung der Wasserversorgung nach Hause gegangen.
Probleme aus Unternehmen sind bisher weder bei der Stadt nach beim Zweckverband gemeldet worden. „Wir haben sie alle einzeln schriftlich über die Abschaltung informiert. Die Vorbereitungszeit sollte gereicht haben“, ist Kolander überzeugt.
Die Trinkwasserabschaltung war nötig geworden, um einen Teil der Hauptwasserleitung zwischen Buchholzbehälter und Innenstadt im Bereich der Gleise der Deutschen Bahn zu erneuern. Dort herrscht seit Jahren akuter Handlungsbedarf. Von Dienstagabend bis Mittwochmorgen hatten Mitarbeiter der Dessauer Firma Schwiercz Rohleitungs- und Anlagenbau sowie der Oranienbaumer Tiefbau, Umwelt und Gewässerpflege Schieber und Armaturen eingebaut. Die machen in der Folge den Umschluss der alten auf die neue Versorgungsleitung ohne große Probleme möglich. „Wir brauchen deshalb auch nicht noch einmal die Wasserversorgung zu unterbrechen“, bestätigt Mathias Kolander.
Die Erneuerung des Teilabschnitts der Hauptwasserleitung kostet den Zweckverband gut 100 000 Euro. (mz)