Bildung Französischlehrer fehlen vor allem im Süden
Viele Schulen bieten neben Englisch auch Französisch als Fremdsprachenunterricht an. Mancherorts gibt es aber einen größeren Bedarf an entsprechenden Lehrern.

Erfurt - Französischlehrer zieht es in Thüringen vor allem an Schulen entlang der Städtekette. Während in Mittelthüringen nach Angaben des Thüringer Bildungsministeriums keine Stellen für solche Lehrkräfte frei sind, fehlen im Bereich des Schulamts Südthüringen gleich an drei Bildungseinrichtungen Pädagogen, die jungen Menschen die französische Sprache beibringen können.
Im Norden und Osten Thüringens sei jeweils eine Stelle für eine Französisch-Lehrkraft ausgeschrieben, heißt es in der Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Jonas Urbach. Im Bereich des Schulamts Westthüringen fehlten derzeit zwei Französischlehrer.
Mehr als 500 Französischlehrer
Insgesamt gibt es nach Angaben des Bildungsministeriums aktuell etwa 540 Lehrerinnen und Lehrer an Thüringer Schulen, die das Fach Französisch unterrichten. Um möglichst viele Schüler dazu zu motivieren, die Sprache zu lernen, fördere das Land unter anderem deutsch-französische Gruppenbegegnungen sowie individuelle Austauschprogramme.
„Zudem werden Schülerbegegnungen im Rahmen internationaler Schul- und Projektpartnerschaften besonders gefördert, die in den französischen Partnerregionen stattfinden“, heißt es in der Antwort des Ministeriums. Zu diesen Partnerregionen des Freistaats gehört unter anderem Hauts-de-France im Norden Frankreichs.
Aus einer Übersicht des Bildungsministeriums geht hervor, dass Französisch nach Englisch die Fremdsprache ist, die am häufigsten von Thüringer Schülern im Unterricht gelernt wird. Im laufenden Schuljahr lernten fast 35.000 Kinder und Jugendliche die Sprache. Vor allem an den Gymnasien im Land ist Französisch weit verbreitet, dort werden etwa 20.800 Schüler in der Sprache unterrichtet.
Englisch meist gelernte Sprache
Zum Vergleich: Englisch lernen aktuell etwa 191.700 Schüler im Land, quer über alle Schularten hinweg. An den Gymnasien werden fast 50.000 Schüler in Englisch unterrichtet, an den Grundschulen etwa 37.100. Spanisch lernen derzeit in Thüringen fast 11.500 Kinder und Jugendliche.
Am Staatlichen Spezialgymnasium für Sprachen in Schnepfenthal können die Schülerinnen und Schüler sogar Arabisch, Chinesisch und Japanisch lernen, wie das Ministerium an Urbach schrieb.