Zirkus verlässt Festplatz Zirkus verlässt Festplatz : Oktoberfest in Lüttchendorf im Landkreis Mansfeld-Südharzist gerettet

Lüttchendorf - „Sie ziehen gerade ab.“ Lüttchendorfs Ortsbürgermeister Uwe Seemann ist mehr als erleichtert. Der Zirkus „Wedrano“, der seit Wochen mit seinen Wohnwagen und Anhängern auf dem Festplatz in Wormsleben stand, verlässt die Gemeinde. „Wir haben Druck gemacht, damit die Leute endlich gehen“, so Seemann.
Die Einwohner von Lüttchendorf hatten schon befürchtet, dass das traditionelle Oktoberfest ausfallen muss, weil der Veranstaltungsplatz belegt ist. Seemann: „Es bleibt dabei, wie seit 20 Jahren treffen wir uns am 3. Oktober an gleicher Stelle zu unserem Fest.“
Lüttchendorfer behalten Zirkusleute nicht in guter Erinnerung
Den Aufenthalt der Zirkusleute werden die Einwohner nicht in guter Erinnerung behalten. „Sie haben die Gutmütigkeit unserer Gemeinde ausgenutzt und sind zum Teil sehr unfreundlich und aggressiv aufgetreten“, sagt Seemann gegenüber der MZ.
Bevor der Zirkus nach Wormsleben kam, hatte er im benachbarten Röblingen gestanden. Ein für dort geplantes Gastspiel fiel aus, weil nach den Worten der Zirkusleute Unbekannte über Nacht das Zelt aufgeschlitzt und unbrauchbar gemacht hatten.
Kurz vor dem Seefest zogen die Zirkusleute mit ihrem Fuhrpark in den Ortsteil Wormsleben um. Die Kommune hatte ihnen den Festplatz als alternativen Stellplatz angeboten. Wären die Zirkusleute nicht dorthin gegangen, hätten sie die Veranstaltungsfläche für das Seefest in Röblingen blockiert.
Zirkus hat viel Wasser und Energie verbraucht
Den Zirkusleuten wurde auch der Anschluss an die Strom- und Wasserversorgung des Jugendklubs in Wormsleben gewährt. Mit ihnen war damals außerdem vereinbart worden, dass sie nach drei bis vier Wochen die Ortschaft wieder verlassen.
Die Gäste hielten sich nicht an die Abmachung. Letzten Endes hatten sie auch einen sehr hohen Energie- und Wasserverbrauch. Seemann: „Sie ließen das Wasser solange laufen, bis Pfützen auf dem Festplatz standen.“ In den Wochen ihres Aufenthaltes sollen die Zirkusleute rund 46 Kubikmeter Wasser verbraucht haben. Die Kosten will sich die Kommune, die für die gestrandeten Zirkusleute in Vorkasse ging, jetzt vom Arbeitsamt zurückerstatten lassen. (mz)