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Erinnerungen an die Ingenieurschule in Eisleben Zeitzeugen gesucht: Wer hat an der Ingenieurschule in Eisleben studiert?

Karina Kaiser aus Eisleben gehört zu einem der letzten Absolventenjahrgänge der Ingenieurschule in Eisleben. Woran sie sich erinnert.

Von Beate Thomashausen 02.08.2023, 17:05
Blick auf das Gebäude der ehemaligen Ingenieurschule in Eisleben.
Blick auf das Gebäude der ehemaligen Ingenieurschule in Eisleben. (Foto: Jürgen Lukaschek)

Eisleben/MZ - 1993 schloss die traditionsreiche Ingenieurschule in der Lutherstadt Eisleben für immer ihre Schultüren. Die letzten Absolventen schalteten damals eine Todesanzeige in der Tageszeitung. Eine Aktion, die ihnen damals nicht nur Applaus einbrachte. Das ist nun genau 30 Jahre her.

Einjähriges Direktstudium draufgesattelt

Wahrscheinlich gehöre sie mit zu den letzten Absolventen der Eisleber Ingenieurschule, schreibt Karina Kaiser aus Eisleben. Sie hatte zwar bereits ein Studium in der Tasche, absolvierte aber nach der Wende noch einmal ein einjähriges Direktstudium an der Ingenieurschule für Elektrotechnik und Maschinenbau in Lutherstadt Eisleben, so dass sie im Sommer 1991 nach ihrer Abschlussprüfung Staatlich geprüfter Betriebswirt war.

Sie habe sich durch dieses zweite Studium ganz besonders durchbeißen müssen, weil sie schon zweifache Mutter war, aber ihr ursprünglicher Abschluss von der Fachschule für Ökonomie in Rodewisch aus DDR-Zeiten wurde nach der Wende nicht ohne Weiteres anerkannt. Bis 1994 musste sie warten, bis ihr Abschluss aus DDR-Tagen ebenfalls anerkannt wurde.

Fachhochschule Harz ging damals an den Start

„Als ich damals in Eisleben an der Ingenieurschule war, wurde gerade die Fachhochschule Harz gegründet. In Eisleben war niemand da, um für die Ingenieurschule zu kämpfen“, erinnerte sie sich. Leider. Denn sie hält es für den größten Wissens- und Wirtschaftsverlust, den Eisleben erlitten. Kaiser: „Die jüngeren Dozenten orientierten sich damals schon zum Harz und die älteren blieben verbittert zurück und gingen in den Ruhestand.“ Es habe damals gehießen, dass der Direktor der Ingenieurschule nicht die notwendige Qualifikation für eine Fachhochschule hätte und man schob ihm sogar alle Schuld in die Schuhe. Das habe sie damals auch geglaubt, heute halte sie es einfach nur noch für ungerecht und nicht ausschlaggebend.

Wir sind an Ihren Erinnerungen interessiert

Wir sind an Ihren Erinnerungen aus dieser Zeit interessiert, als in Eisleben Ingenieure ausgebildet wurden. Was wissen Sie noch? Schreiben Sie es uns: [email protected]