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Wipprator kommt als Doppelbock

Von HANS-JOACHIM PADUCH 16.11.2008, 16:52

WIPPRA/MZ. - Er ist gemeinsam mit seinem Bruder Dirk, der sich aber lieber im Hintergrund hält, Eigentümer der über 500 Jahre alten Wippraer Museumsbrauerei. "Wir haben zum ersten Mal in der Geschichte unserer Brauerei ein so genanntes Doppelbock hergestellt", erklärte er. In der Biersprache sei es üblich, dass solche Biere die Endsilbe ...ator erhalten. Auch, um es gleich als ein hochprozentiges Bier identifizieren zu können, meinte er.

Auch Gehrings Gäste, gut zwei Dutzend überwiegend gern Bier trinkende Männer, fanden die Idee mit dem Wipprator ausgezeichnet. Sie hatten sich in der neuen Bierhalle der Brauerei in gemütlicher Runde zum Bierkurs zusammen gefunden. Dieser Kurs gehen darauf zurück, dass einige Besucher bei Brauereibesichtigungen angezweifelt hatten, dass es mit so alter Technik noch möglich ist, ein so gutes Bier zu brauen. "Da haben wir uns überlegt, wie wir das unseren Besuchern nahe bringen und verdeutlichen können", sagte Gehring. So sei die Idee mit dem Braukurs geboren.

Geboten wird Interessenten ein Ganztagesprogramm von 7 bis 15 Uhr. Dabei erfahren die Teilnehmer alles über die Wippraer Brauerei, das Bierbrauen an sich, die Brauereigeschichte, setzen selbst einen Biersud an, erhalten ein rustikales Frühstück und Mittagessen (zum Beispiel Schwarzbierkasseler mit Sauerkraut) und können natürlich die verschiedenen Sorten Bier ausgiebig verkosten und dabei auch das zünftige Zapfen lernen. "Schade, dass es das Wipprator nicht jetzt schon gibt", meinte Andreas Schmidt aus Halle. "Unserer lieben Ehefrauen haben uns nämlich her gebracht und gesagt, dass wir bei weniger als ein Promille bei Abholung die ganze Geschichte selbst zahlen müssen."

Schmidt hatte, wie alle andern zwei Dutzend Teilnehmer ebenfalls, den Braukurs von den Kindern oder auch der Ehefrau als Geschenk erhalten. So auch Reiner Ackermann aus Raßnitz zwischen Halle und Leipzig. "Der Gutschein war ein Weihnachtsgeschenk. Nun ist bald wieder Weihnachten. Da wurde es Zeit, dass ich ihn eingelöst habe." Er finden das Wippraer Bier prima. "Ich kann es nur weiter empfehlen."

Darin stimmten eigentlich alle Braukursteilnehmer überein. "Sicher, mit dem Wipprator in der Verkostung wäre der Tag noch angenehmer verlaufen", meinte Gehring. Er wies auf den Alkoholgehalt dieses Spezialbieres hin, der bei 9,5 bis zehn Prozent liege. Beim Brauen seien deutlich mehr Ausgangsstoffe als beim normalen Bier eingesetzt worden. "Wir setzen mehr ein, aber am Ende kommt weniger raus", meinte er. Vom Wipprator gibt es nur am 20. November lediglich 1000 Flaschen und das nur im Hofverkauf in der Brauerei. Er versicherte, dass die Etiketten von eins bis 1000 nummeriert sind und somit jede Ein-Liter-Flasche ein Unikat ist. "Unserer Lehrlinge Nico und Julia Gehring sowie Bastian Stedtler haben uns auf die Idee mit dem Starkbier gebracht", teilte Gehring mit. Und wir haben lange überlegt, ob wir das mit der etwas doppeldeutigen Endung vertreten können, haben aber eigentlich überall nur Ermunterung dazu erhalten." Außerdem sei ja die Schreibweise unterschiedlich. Und für das erste Wipprator gäbe es sogar eine Extra Flasche mit Henkel.