Weihnachtsmarkt in Eisleben Weihnachtsmarkt in Eisleben: In der Lutherstadt wird erstmals ein Friedenslicht entzündet

Eisleben - „Es gibt nichts Schlimmeres, als wegen eines Krieges seine Heimat verlassen zu müssen“, sagt Razan Charina. Die 18-Jährige musste mit ihrer Familie aus Syrien fliehen und lebt jetzt in Eisleben. „Ich versuche mein Bestes. Ich lerne Deutsch und will im nächsten Jahr mit dem Abitur beginnen“, so Razan, die zur Zeit ein Praktikum im Eisleber Theater absolviert. Sie steht am Samstag zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes in der Lutherstadt gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Jutta Fischer, Schauspieler Christopher Wartig, Pfarrerin Iris Hellmich und Kulturamtsleiterin Ute Klopfleisch auf der Bühne, wo eine besondere Aktion Premiere hat: das Eisleber Friedenslicht.
Friedenslicht soll während Eisleber Weihnachtsmarkt leuchten
„Wir wollen gemeinsam ein Zeichen für Frieden und Toleranz setzen“, sagt die Oberbürgermeisterin. Das Friedenslicht - eine Kerze in einer Laterne - wird während des Weihnachtsmarktes auf der Bühne leuchten. Es solle die Menschen mahnen, friedlich und respektvoll miteinander umzugehen. Diese Weihnachtsbotschaft solle aus Eisleben „hinaus in die Welt getragen werden“, so Fischer.
Schauspieler Wartig drückt es treffend so aus: „Wo es heller ist, hat man einen guten Durchblick.“ Viele Besucher des Markts folgen dann der Bitte der Oberbürgermeisterin, eine Kerze am Friedenslicht zu entzünden. Nach dem Weihnachtsmarkt wird das Friedenslicht bis zum Dreikönigstag im Rathaus stehen - allerdings aus Brandschutzgründen nicht mit einer echten, sondern mit einer elektrischen Kerze.
Auch der Rotary-Club Eisleben-Mansfelder Land macht erstmals mit einer Aktion auf seine soziale Arbeit aufmerksam. Die Kinder können sich gasgefüllte Luftballons holen und ihre Weihnachtswünsche daran befestigen. Gemeinsam werden alle Ballons dann auf die Reise geschickt. Während die Ballons befüllt werden, können die Eltern oder Großeltern den Rotariern eine kleine Spende geben.
Spendensammlung des Rotary-Club wird für Kampf gegen Kinderlähmung eingesetzt
Das Geld ist für den Kampf gegen die Kinderlähmung bestimmt, so Vereinspräsident Detlef Minzlaff. Die schwere Krankheit sei fast ausgerottet, könne aber immer wieder ausbrechen, wenn nicht ausreichend geimpft werde. Die Spendenaktion auf dem Weihnachtsmarkt solle eine Tradition werden, so Minzlaff. Ebenso wie das Eisleber Friedenslicht.
Längst eine Tradition ist natürlich der Auftritt des Weihnachtsmannes, der in jedem Jahr mit einem anderen Fahrzeug kommt. Diesmal sitzt Wolfgang Hoffmeyer auf einer von zwei Pferden gezogenen Handdruckspritze von 1875, die der damaligen Turner-Feuerwehr gehörte. Das original erhaltene Gerät ist voll funktionstüchtig. Hoffmeyer kann in diesem Jahr ein Jubiläum feiern: Er ist seit 20 Jahren als Weihnachtsmann im Einsatz. Der Betriebshof-Mitarbeiter war damals kurzfristig eingesprungen. „Und nun sind 20 Jahre daraus geworden“, so Hoffmeyer (59), der immer wieder gern in das speziell angefertigte Kostüm steigt. (mz)
