Villa Oberhof in Hergisdorf Villa Oberhof in Hergisdorf : Bürgerliche Küche und fantasievolle Torten

Hergisdorf - Mit einem sonnengelben Quietsche-Entchen lässt es sich herrlich in der Wanne planschen. Seit Bäckermeisterin Christin Bruders Handwerkskunst kann es auch Naschkatzen verzücken. Die junge Frau zaubert auf Wunsch fantasievolle Tortenkreationen - und eben auch welche nach dem Vorbild der drolligen Plastikente.
Neue Wirtin bietet bürgerliche Küche und besondere Torten in der villa Oberhof an
Als neue Wirtin der Villa Oberhof in Hergisdorf will die 31-Jährige auf ihre Torten und Kuchen auf keinen Fall verzichten. Sie sind fester Bestandteil der Speisekarte mit Gerichten aus der gut bürgerlichen Küche. Natürlich möchte sie auch „auf Bestellung besondere Tortenwünsche“ erfüllen. Darin hat sie Erfahrung.
Mehrstöckige Hochzeitstorten, eine Torte in Form einer Geburtstagszahl, selbst gebackene Brote mit Verzierung und Schrift - alles kein Problem für die junge Frau. Sogar Torten als Feuerwehrauto, fantasievolle Schlösser oder einen dunkelroten Käfercabriolet stellte sie auf den Tisch. Wie es sich für eine alte Bergarbeiterregion gehört, finden sich auf manchem Backwerk auch geschichtsträchtige Symbole wie Halden, Seilscheibe, Hammer oder beladene Lore als Verzierung wieder.
Im neu gestalteten Gastraum der Villa Oberhof fällt eine alte Theke mit Geschichte aus Hergisdorf auf. Viele Jahre stand sie in der inzwischen geschlossenen „Mengers Gaststube“. Bruder: „Wir haben sie der früheren Gastwirtin abgekauft.“ Mit Hilfe eines Tischlers und zupackenden Freunden und Bekannten überstand die Theke wohlbehalten den Umzug.
Die Gäste können kommen und kommen. Vereine, die sich auch vor der Schließung des Lokals in der Villa trafen, freuen sich über die Wiedereröffnung. Für die Gastleute soll die Villa Oberhof mit ihrem Biergarten kein Intermezzo sein. Bruder: „Wenn wir weiter so gut angenommen werden wie bisher, dann können wir uns vorstellen, bis zu unserer Rente hier zu bleiben.“
Christin Bruder kümmert sich um Service und Konditorei; ihr Mann René führt die Küche
Die Pächterin der Gaststätte bewirtschaftet das Haus nach klaren Vorstellungen. Sie übernimmt den Service und die Konditorei. Ihr Mann René ist der Chef in der Küche. „Er ist auch Bäcker, wollte aber ursprünglich Koch werden.“
Die Anregungen für ihre Kuchen und Torten bekommt Bruder von vielen Seiten. Aus dem Internet oder Büchern. „Wenn ich beim Kuchen anderer Leute auf den Geschmack komme, frage ich einfach nach dem Rezept für meine Sammlung.“ Gern wandelt sie die Zubereitung auch nach ihren Vorstellungen ab.
Die Leidenschaft fürs Backen erbte Bruder von ihrer Oma. „Sie hat viel gebacken, Salmiakkuchen zum Beispiel, lecker“, schwärmt die Wimmelburgerin. Als Kind konnte sie sich viel von ihrem Geschick abschauen.
Die Faszination fürs Backen bringt Bruder so auf den Punkt: „Den Entstehungsprozess finde ich toll, vom Boden bis zur fertigen Kreation.“ Die Wirtin isst auch gern privat ein Stück Kuchen oder Torte. Ihr heimlicher Favorit: Sahne-Quark-Kuchen mit Himbeeren. (mz)
