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Unwetter in Eisleben Unwetter in Eisleben: Starkregen bringt Baumarkt-Dach zum Einstürzen

Von Wolfram Bahn 08.06.2016, 16:01
Oberbürgermeisterin Jutta Fischer spricht vor Ort mit Marktleiter Heiko Weizel (rechts).
Oberbürgermeisterin Jutta Fischer spricht vor Ort mit Marktleiter Heiko Weizel (rechts). Lukaschek

Eisleben - Erst kam eine dunkle Wolke über Eisleben gezogen. Dann klatschten große Regentropfen auf die Windschutzscheibe der Autos. Kurz darauf setzte ein Wolkenbruch ein, der mit Hagelschlag verbunden war. Und es dauert auch nicht lange, da rückte die Feuerwehr mit Signalhorn und Blaulicht aus, um Abhilfe bei Überflutungen zu schaffen.   So wie in der Halleschen Straße am früheren Kaufhaus Naumann, wo  die Straße und Innenhöfe plötzlich unter Wasser standen.  Doch die Anwohner dieser Straße kamen am Mittwochnachmittag noch einigermaßen glimpflich davon.  Weithaus größer ist der Schaden, den das plötzlich einsetzende Unwetter beim Hellweg-Baumarkt im Gewerbegebiet 3 E hinterlassen hat.

Knacken und Krachen

Dort ist ein Stück des Daches eingestürzt. Die Wassermassen rissen ein etwa sechs mal sechs Meter großes Loch in die Decke, sagte der stellvertretende Marktleiter Heiko Wenzel der MZ. „Es war zuerst nur ein Knacken und dann krachte es plötzlich mächtig“, beschreibt Mitarbeiter Andreas Demmer seine Wahrnehmungen  kurz vor dem Einsturz.  Zum Glück befanden sich zu diesem Zeitpunkt nur wenige Kunden in dem Baumarkt.   Die Marktleitung schickte sie   und alle Mitarbeiter sofort ins Freie und sperrte das Areal ab.

Die Feuerwehr aus Helfta, die alarmiert wurde,  sichtete über eine Drehleiter den Schaden. Ob und wann der Baumarkt wieder geöffnet werden kann, blieb am Abend noch unklar. Die Entscheidung darüber muss das Bauordnungsamt des Landkreises treffen, sagte Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD), die  auch vor Ort war.     

Knietief im Schlamm

Die Feuerwehr aus dem Eisleber Stadtteil Helfta war bis gegen 18 Uhr mit sieben Fahrzeugen und 30 Leuten im Einsatz, um Schäden nach dem Unwetter zu beseitigen oder anderweitig Hilfe zu leisten.  So in der Luisenstraße, wo sich eine Schlammlawine über das Kopfsteinpflaster gewälzt hatte.  Anwohner hatten bis zum Abend zu tun, Höfe und Gehwege wieder freizulegen. Ines Reinhardt, die in der Straße ein Kosmetik-Geschäft betreibt, erzählte, ihr Mann habe knietief im Schlamm gestanden. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte sie.

Schlamm in Helfta

Die Schlammflut kam nach den starken Regengüssen von einem Acker, der oberhalb der Straße in Helfta liegt. Ein Gebäude mit Küchenstudio, das sich am Hang befindet, war besonders betroffen. Mit Schneeschiebern und umgebautem Rasenmäher schoben die Bewohner den Schlamm weg. Auch die Feuerwehr in Eisleben war  pausenlos unterwegs, zumeist um Kanalabflüsse freizumachen. Sie hatten die Wassermassen, die innerhalb weniger Minuten niedergingen,  nicht fassen können. Dadurch kam es in etlichen Straßen zu Überflutungen. Die Helftaer Wehr musste bis zum Abend noch einen aufgeweichten Damm befestigen. Nach  Stand der Dinge sind keine Personen zu Schaden gekommen. (mz)