1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Unfälle auf der B 180: Unfälle auf der B 180: Wo auf der Bundesstraße die meisten schweren Crashs passieren

Unfälle auf der B 180 Unfälle auf der B 180: Wo auf der Bundesstraße die meisten schweren Crashs passieren

Von Anke Losack 26.02.2018, 11:02
Bei dem Unfall am Mittwochmorgen auf der B 180 bei Volkstedt wurde eine Person schwer verletzt.
Bei dem Unfall am Mittwochmorgen auf der B 180 bei Volkstedt wurde eine Person schwer verletzt. Lukaschek

Eisleben - Einsatzkräfte der Feuerwehr schneiden zertrümmerte Autos auf, um Menschen zu retten. Notärzte und Sanitäter helfen Verletzten. Rettungshubschrauber landen auf der Straße, um Patienten in Kliniken zu bringen. Diese Bilder boten sich in den vergangenen Tagen auf der Bundesstraße 180. Innerhalb von zwei Wochen haben sich drei schwere Unfälle ereignet. Dabei kam eine Frau (55) ums Leben, zwei Personen wurden schwer und mehrere leicht verletzt.

Die B 180, die von Rothenschirmbach im Süden bis nach Quenstedt im Norden durch das Mansfelder Land führt, hat zwei unfallträchtige Bereiche, sagt Steffi Schwan, Sprecherin des Polizeireviers Mansfeld-Südharz. Einer sei der Abschnitt zwischen Volkstedt und Klostermansfeld. Also dort, wo erst kürzlich zwei schwere Unfälle passiert sind. Der andere Bereich liege zwischen Hettstedt und Quenstedt.

Alkohol und Vorfahrtsfehler sind häufige Unfallursachen

Insgesamt fünf Verkehrsunfälle mit schwer verletzten oder getöteten Personen habe die Polizei im Jahr 2016 auf der B 180 verzeichnet, so Schwan. Alle fünf ereigneten sich in den beiden von ihr genannten Bereichen - zwei in der Nähe des Thälmannschachtes und drei bei Hettstedt. 2017 habe sich die Anzahl der Unfälle mit schlimmen Folgen erhöht, so die Sprecherin weiter, die nicht genauer werden könne, da der Gesamtbericht für das vergangene Jahr noch nicht vorliege.

Nach MZ-Recherchen waren es insgesamt acht Verkehrsunfälle auf der B 180, bei denen Menschen starben oder schwer verletzt wurden. Zwei der Unfälle ereigneten sich im Bereich Eisleben, einer bei Klostermansfeld und die übrigen im Bereich Hettstedt/Quenstedt.

Die Ursachen für die schweren Unfälle sind unterschiedlich. Mal war Alkohol im Spiel, mal überhöhte Geschwindigkeit, mal Vorfahrtsfehler im Kreuzungsbereich. So ereigneten sich etwa an den Abzweigen Meisberg, Sylda oder Pfersdorf in den vergangenen zwei Jahren einige schwere Unfälle. Auf Höhe der Einfahrt Pfersdorf kam am 20. Mai 2016 eine 64-Jährige ums Leben. Sie befuhr die B 180 und wich einem Wagen aus, der von einer Seitenstraße auf die Bundesstraße wollte.

Trotz Gegenverkehr überholt

Daraufhin kam es zum Zusammenstoß mit zwei Fahrzeugen im Gegenverkehr. Dass das Ergebnis an Kreuzungsbereichen schwerwiegende Unfallgeschehen sind, hängt auch damit zusammen, dass auf einer Bundesstraße Geschwindigkeiten um 100 km/h gefahren werden. Einige der schweren Unfälle waren laut Schwan auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Sie betont allerdings, dass das keine Hauptunfallursache auf der B 180 ist.

Im Jahr 2016 waren zwei der fünf schweren Unfälle darauf zurückzuführen, dass Fahrer trotz Gegenverkehr überholten. Bei den acht Kollisionen im Jahr darauf war das nicht einmal der Grund, so Schwan. 2018 geht diese Zahl aber wieder nach oben. Denn sowohl dem tödlichen Unfall am 8. Februar als auch dem Zusammenstoß am vergangenen Mittwoch bei Volkstedt, bei dem eine Person schwer verletzt wurde, gingen Überholmanöver voraus.

B 180 im Bereich Volkstedt gefährlich

„Dass der Bereich bei Volkstedt gefährlich ist, wissen wir seit Jahren“, sagt Eislebens stellvertretender Stadtwehrleiter René Wunderlich. Derart schwere Unfälle wie die der vergangenen zwei Wochen habe es aber lange nicht gegeben, fügt er an. Beide Male waren es komplizierte Einsätze für die Rettungskräfte.

„Die Unfälle dort hätten nicht sein müssen“, so Polizeisprecherin Schwan und appelliert an die Autofahrer, vor dem Überholen den Straßenverkehr zu berücksichtigen. „Es muss genau abgeschätzt werden, dass über den gesamten Überholvorgang niemand in Gefahr gerät.“ Jeder Unfall sei einer zu viel.

Plötzlich auftretende gesundheitliche Probleme bei Fahrzeugführern können ebenfalls zu schweren Unfällen führen. Ob das beispielsweise am Dienstagmittag auf der B 180 zwischen Eisleben und Rothenschirmbach der Fall war, werde noch geprüft, so die Polizeisprecherin. Ein Pkw war von der Fahrbahn abgekommen und im Gegenverkehr mit einem Wagen zusammengestoßen. Der schwer verletzte Unfallverursacher (46) war in seinem Fahrzeug eingeklemmt, musste von der Feuerwehr befreit werden. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. (mz)